Nach dem Konkurs der Traditionsflieger Air Berlin und Germania greifen die Großveranstalter immer mehr auf die Dienste von No-Name-Gesellschaften aus der Türkei, Bulgarien, Griechenland und anderen Ländern zurück, um ihre Kunden an die Urlaubsorte im Süden Europas zu fliegen. Doch was haben diese Airlines zu bieten? Wie alt sind die Flugzeuge, was taugt der Bordservice, wie ist der Sitzkomfort und wie hoch sind die Zusatzkosten für Extraleistungen?
Die Zeitschrift REISE & PREISE hat in ihrer neuen Ausgabe (ab 8. April am Kiosk) die Serviceleistungen der Nischenflieger unter die Lupe genommen und dabei eklatante Unterschiede festgestellt. Der Sitzabstand ist meist eng bemessen, er reicht von 71 cm bis 76 Zentimetern. Das Alter der Flugzeugflotten ist z. T. sehr hoch: Die Maschinen von Bulgarian Air Charter sind im Durchschnitt 29 Jahre alt, auch die Flugzeuge der türkischen Onur Air sind meist 20 Jahre und älter. Die jüngsten Flotten im Test weisen die griechische Sky Express und die türkische Airline Pegasus auf.
Wer mehr Sitzkomfort wünscht, muss gegen Aufpreis (bis zu € 75 pro Strecke) einen Premium- oder XL-Sitz buchen. Zu beobachten ist der Trend zu immer weniger Handgepäck. Die bulgarische Holiday Europe gestattet bei Flügen ab Deutschland magere fünf Kilogramm, knauserig zeigen sich auch die deutsche Sundair und TUIfly (6 kg). Bei der Bordverpflegung ist Edelweiss Air aus der Schweiz die einzige Airline im Test, die auf innereuropäischen Strecken noch eine richtige Mahlzeit gratis serviert. Ansonsten müssen sich Fluggäste mit Snacks und Sandwiches zufriedengeben, die zudem außer bei Sky Express durchweg kostenpflichtig sind. Das gleiche gilt für Softdrinks und alkoholische Getränke. Am günstigsten ist es an Bord von Bulgarian Air Charter: Dort kostet eine ganze Flasche Sekt (0,75 l) nur € 9 und 0,5 cl Spirituosen € 3, eine Stange Zigaretten gibt es für € 28,50.