- Meyer macht's möglich - Marielle mischt mit
- Tobias Meyer / GER kürt sich nach dem Nationenpreissieg auch zum Sieger im EY Cup
- Marielle Margreiter / AUT springt mit einer souveränen Leistung auf Platz zwei
12 Hindernisse und 15 Sprünge mit einer Höhe von 1,45 Metern auf einer Bahnlänge von 500 Metern, die es in einer Zeit 86 Sekunden von zu bewältigen galt. Das waren die Zutaten des Parcours für den European Youngster Cup der Kategorie S**, die Parcourschef Rob Jansen / NED und sein Assisten Franz Madl jun. / AUT für die 51 Aktiven bis 25 Jahren gemixt hatten. 13 von ihnen schafften die Aufgabe mit Bravour, blieben bis auf Michael Eichler, der einen Straffehlerpunkt wegen Zeitüberschreitung kassierte, ohne Abwurf und zogen somit in die entscheidende Winning Round ein.
Es war sein Tag! Nach dem souveränen Sieg mit dem Deutschen Young Rider Nationscup Team im Nationenpreis zeigte sich der deutsche Kaderreiter Tobias Meyer auch im anschließenden European Youngster Cup unschlagbar. Von Beginn an legte er seinen Ritt auf Risiko, Tempo und den möglichen Sieg an und die Übung gelang. Mit seinem erst 7-jährigen Capitol III Nachkommen Carljohann jumpte der Bayer in fehlerfreien 39,47 Sekunden in das Ziel und war damit der Einzige, der eine Zeit unter 40 Sekunden erreichte. Die Zukunft des jungen Bayern ist nicht nur durch dies Nachwuchspferd gesichert sondern auch durch zwei Neuzugänge, denn ab nächster Woche stehen dem Bereiter vom Turnierstall Puschak weiters zwei absolute Topp-Pferde der ukrainischen Weltklassereiterin Kathy Offel zur Verfügung.
War das ein Jubel, als Marielle Margreiter Österreich nach vorne brachte: Die junge Niederösterreicherin, die ja schon geraume Zeit bei Martin Schäufler trainiert, packte heute all ihr Können, Talent und Ehrgeiz zusammen und wurde durch eine wunderbar springende Ranja 33 maßgeblich unterstützt. Platz zwei war der Lohn und Marielle zeigte sich im Interview von ReitsportTV glücklich: "Ich habe mir gar nicht gedacht, dass das heute so gut funktioniert, weil es ja in den letzten Tagen nicht so gut geklappt hat. Für mich war es eine 100%-ige Leistungssteigerung, das Vertrauen ist da und das braucht man auch für diesen Sport. Heute bin ich einfach happy, sie ist wirklich vom Allerfeinsten gesprungen!".
Rang drei ging mit Patrick Afflerbach auf Cool Girl ebenfalls wieder an die Springnation Nummer eins: Deutschland.
Und wieder Deutschland! Auch das Young Rider Nationscup Team holt sich den Sieg
Österreich auf Platz vier
Spannend war er, der erste Nationenpreis in der Geschichte Österreichs für Young Rider und eine Klasse für sich waren sie, die rotberockten NationenpreisreiterInnen aus Deutschland: Simone Blum, Remo Allgäuer, Alexander Kern und Tobias Meyer zeigten den anderen Nationen wo es lang geht. Schon nach de ersten Umlauf führten die Deutschen mit acht Fehlerpunkten, vor Polen mit 10 Fehlerpunkten, der Slovakei mit 22 Fehlerpunkten, Österreich mit 25 Fehlerpunkten und Ungarn mit 26 Fehlerpunkten.
Eine der Besten war die einzige Dame im jungen deutschen Team. Startreiterin Simone Blum hatte auf Kasandro 2 gleich zu Beginn des ersten Umlaufs mit einer Nullrunde im 1,40 Meter hohen Parcours einen idealen Start für die junge deutsche Mannschaft eingebracht. "Leider hatte ich im zweiten Umlauf einen Fehler, aber sonst ist alles gut gelaufen und: Ich freu' mich riesig!", strahlte die junge Deutsche beim anschließenden Interview. Auch der Schlussreiter der siegreichen Mannschaft, Tobias Meyer freute sich über den Teamzusammenhalt und den Sieg: "Die erste Runde habe ich zu brav begonnen Die zweite bin ich schon schärfer angegangen und das hat genau gepasst. Hier ist es einfach super! Der Sport ist vom Feinsten, der Boden einfach super und wir haben viel Spaß. Da passt einfach alles zusammen.", streute der junge Deutsche Kaderreiter dem Veranstalter Rosen. Erfreut zeigte sich auch der Equipechef der siegreichen deutschen Mannschaft. "Ich freue mich sehr über mein Team und die Nervenstärke meines Teams. Der Parcours war schwer und hat den Jungen technisch alles abverlangt. Da braucht man schon gute Pferde und obendrauf Topp-Nachwuchsreiter. Sonst hat man für ganz vorne keine Chance".
Keine Chance hatte die rot-weiß-rote Nation. Im Endklassement behauptete das Team aus Polen, das durch Pawel Kalicinski und Potomak, Dawid Kubiak und Limbo 0130, Katarzyna Jackiewicz auf Hurysa und Lukasz Koza auf Fair Play Coudreau verteten war, seinen zweiten Platz. Ungarn schob sich durch einen Nullfehlerritt von Akos Petheo auf Harry, einem 5-Fehlerritt von Janos lfj. Debreceni auf Ciolorado und einen 8-Fehlerritt von Laszlo Toth auf Kajaszo-Masni von Rang vier im Zwischenklassement auf den dritten Platz. Wenig geglückt waren bei den jungen ÖsterreicherInnen die Ritte von Tobias Kristofics-Binder auf Lonnegan S, der mit einmal 25 und einmal 24 Fehlerpunkten die beiden Streichresultate lieferte. Ein bisschen besser, aber auch nicht zufrieden zeigte sich Verena Wagner mit ihren beiden Umläufen auf Carolato, wobei sich die junge Salzburgerin von 17 Fehlerpunkten im ersten Umlauf auf acht im Zweiten verbesserte. Stephanie Kisling spürte bei ihrem Arry nach einer Verletzung noch Konditionsmängel, war jedoch mit ihrem 4-Fehlerritt im ersten und dem 12-Fehlerritt im zweiten Umlauf eine Stütze des Teams. Mit vier und neun Fehlerpunkten war Marielle Margreiter auf Shandor II einmal mehr die Beste der jungen ÖsterreicherInnen, die ihren Nationscup mit insgesamt 54 Punkten beendeten.
Der Pappas Junior Nations Cup geht an eine souveräne Deutsche Nachwuchsmannschaft
Österreichs Jugend holt ex aequo mit Ungarn Platz Drei
Der Parcours den Parcoursdesigner Rob Jansen / NED und sein Assistent Franz Madl / AUT im Pappas Junior Nations Cup in das Rund des SRC Lamprechtshausen gestellt hatte verlangte den 16-18-jährigen Jugendlichen so ziemlich alles ab, was in einem Nationenpreis dieser Klasse möglich war. Eine Drei-, eine Zweifache Kombination, offenes Wasser und Hindernisse über 1,30 Meter Höhe: Verbunden mit einer anspruchsvollen Linienführung lag die Latte sprichwörtlich hoch.
Nach der ersten Runde führte die jugendliche Nationenmannschaft aus Deutschland das Zwischenklassement mit acht Fehlerpunkten vor Polen mit neun Fehlerpunkten, Österreich mit zwölf Fehlerpunkten, Ungarn mit 16 Fehlerpunkten und dem schon etwas abgeschlagenen Slowenien mit 32 Fehlerpunkten an.
Zwei herausragende Leistungen gab es im zweiten Umlauf. Das war zum einen Bobala Burucs, der mit der Holsteinerstute Mama Mya die zweite fehlerfrei Runde nach Hause ritt und zum Anderen der erst vor einer Woche in den Deutschen Bundeskader berufenen Maximilian Schmid, der als Schlussreiter seiner in Führung liegenden Mannschaft Großes zeigte: Im Sattel des 10-jährigen Caretello B-Sohnes Cuckoo bewies der 17-jährige Bayer starke Nerven, Umsicht, viel Talent, ritt seine zweite fehlerfreie Runde und führte damit seine Mannschaft zum Sieg.
Bayrisch stark war das deutsche Team besetzt: Mit Maximilan Schmid waren auch noch Wolfgang Puschak mit Massimo de Flore, Oliver Berger mit Lex Loxely und Kim Kniha mit Arabella 318 einberufen worden. Die 18-jährige Münchnerin ritt heute die in Bayern gezogene Stute Arabella, in deren Sattel ja schon Bruder Christian bei der Europameisterschaft der Junioren im Einzel und der Mannschaft siegreich war. Nun darf die "kleine" Schwester mit der vermögenden Stute an den Start gehen und mit einer Null- und einer Viererrunde tat sie dies hoch erfolgreich.
Ihren Vorsprung, wenn auch knapp, hatten die Youngsters aus Polen gehalten. Mit einer Nullrunde durch Paulina Wielgorska auf Eremita, einem 4-Fehlerritt von Joanna Rosicka auf Ilian und dem 12-Fehlerritt von Dahlke Wojciech auf Corton beendete das ungarische Nationscupteam die zweite Runde mit insgesamt 25 Fehlerpunkten und 3 Punkten Vorsprung auf Österreich und Ungarn, die beide mit 28 Fehlerpunkten auf den dritten Endrang im Pappas Junior Nationscup kamen.
Dabei hatten die Österreicher gut begonnen. Marie-Louise Abraham hatte mit Omega 3 als erste Starterin eine gelungene Runde mit lediglich einem Abwurf gezeigt, Christina Matt war mit Linara fehlerfrei über den schwierigen Parcours gezischt und Teresa Pendl kassierte zwei Abwürfe mit ihrem Cesare KB. Lediglich Valerie Mayer hatte mit ihrer Diana 1004 Pech: Sie war besonders verhalten unterwegs, die Distanzen passten zum Teil nicht. "Es war heute einfach nicht mein Tag. Ich fühlte mich angeschlagen und unsicher, obwohl Diana sehr gut gesprungen ist.", so Valerie Mayer beim anschließender Interview von ReitsportTV. Die Niederösterreicherin lieferte in beiden Umläufen mit 19 und 28 Fehlerpunkten das Streichresultat. Im zweiten Umlauf zeigte sich die Kärtnerin Marie-Luise Abraham als die Überfliegerin der österreichischen Nation: Die 16-jährige gab alles und kam unter den Jubelschreien des Österreicherlagers fehlerfrei ins Ziel. Den großen Erwartungen musste dagegen die junge Vorarlbergerin Christina Matt Tribut zollen. Im zweiten Umlauf passte es einfach für sie und ihre Linara nicht, 12 Springfehlerpunkte waren es am Ende, die die beiden auf ihr Konto buchen mussten. Verbessern konnte sich dagegen wieder Teresa Pendl. Die Steirerin hatte mit ihrem 9-jährigen Holsteinerwallach Cesare KB im zweiten Umlauf lediglich einen Abwurf. Somit ergaben sich in Summe 28 Fehlerpunkte für die Rot-Weiß-Rote Nation und der dritte Platz im Endklassement - punktegleich mit Ungarn.
Die vier ungarischen Reiter Bobala Burucs, Dániel Béni, Nora Pellerdy und Gábor Szabo jr. hatten in der ersten Runde 16 Fehlerpunkte gesammelt und waren somit hinter Österreich in der Zwischenwertung. In der zweiten Runde holten sie jedoch mit nur zwölf Fehlerpunkten auf und landeten ex aequo mit Österreich auf Rang drei.
Als verspätetes Geburtstagsgeschenk der Sensationssieg: Raphael Köppl / AUT gewinnt die Junior Tour
Im anschließenden Bewerb starteten alle Junioren, die nicht im Pappas Junior Nationscup vertreten waren. Der Parcours blieb gleich, jedoch war das Ergebnis ein anderes: Von den 26 ReiterInnen blieb nur einer fehlerfrei: Raphael Köppl / AUT. Ihm gelang mit seiner 10-jährigen Stute Rainier die perfekte Nullrunde und somit der Sieg in der 1,35 Meter hohen Standardspringprüfung. Ein schöneres Geschenk hätte sich der Steirer nicht machen können, hatte er doch gestern seinen 16. Geburtstag.
Michal Tysko / POL und seine 15-jährige Holsteinerstute Azubi-S wurden mit dem einzigen 4 Fehlerpunkteritt Zweiter.
Weitere erfreuliche Ergebnisse aus österreichischer Sicht auf Rang drei und sieben: Der Oberösterreicher Stefan Schiemer pilotierte seine 10-jährige Stute Vera 7 mit einem Abwurf und einem ärgerlichen Strafpunkt für Zeitüberschreitung auf den dritten Platz. Victoria Aschenbrenner / W sattelte den 14-jährigen Österreicherwallach Castello 3 und wurde mit 8 Fehlerpunkten noch Siebte.
Nach dem Sieg im Childrens Nation Cup gewinnt heute erneut Belgien in der Children Tour:
Vincent Bourguinon vor Lucie Krulichova / CZE
Laura Messner / AUT wird Dritte
Den Start am dritten Tag der Amadeus Horse Junior Special machten heute die Children im Preis der Generali Gruppe. Insgesamt gingen 26 zwölf bis 15-Jährige Kinder an den Start, doch nur vier blieben in der 1,20 Meter hohen Standardspringprüfung fehlerfrei. Die schnellsten Nullrunde gelang dem Belgier Vincent Bourguignon. Er sattelte seinen 7-jährigen Hengst Bellerose D. R. und reihte sich mit der Rundenzeit von 62,65 Sekunden vor Lucie Krulichova / CZE und Nikola ein (0/64,26). Erfreuliches Ergebnis aus österreichischer Sicht: Die Tirolerin Laura Messner wurde nach dem gestrigen zweiten Platz im Childrens Nation Cup mit ihrem 10-jährigen Holsteinerwallach Cassandro (0/75,04) Dritte.
Charlotte Peeters / BEL die Speedprinzessin im Fixkraft Pony Grand Prix
Valerie Wick / AUT am sechsten Platz
Auf Nummer sicher reiten, das ist nicht ihr Ding. Vollgas, volles Risiko, möglichst eng wenden und mit ihrer siebenjährigen Ponyfuchsstute Kyra mutig über die Sprünge ziehen mag sie lieber. Charlotte Peeters / BEL kürte sich heute mit einem fulminanten Ritt im Stechen zur absoluten Speedqueen unter den 25 Ponykids, die im Fixkraft Pony Grand Prix angetreten waren um zu siegen. Nach dem Grundparcours hatte sie gemeinsam mit vier Weiteren die restlichen 20 Kinder hinter sich gelassen und sich mit einer Nullrunde für das mit Spannung erwartete Stechen qualifiziert. Doch da ließ sie dann alle hinter sich und ritt mit mehr als fünf Sekunden Vorsprung in der Zeit von 45,16 Sekunden zum Sieg. Lediglich einen weiteren Nullfehlerritt gab noch in diesem Stechen. Alkesandra Wieckowska / POL zeigte eine feine Runde und sprang mit ihrem Ponyhengst Macleod in 50,89 Sekunden auf Platz zwei. Die schnellste wäre sie gewesen, doch ein Abwurf im Eifer des Gefechts trennte sie dann doch vom Sieg: Vicky van de Poel jumpte mit ihrem Ponywallach Beauty Star 3 und dem schnellsten Vierfehlerritt in diesem Stechen auf Platz drei.
Österreich war im Stechen zwar nicht vertreten und doch es geht auch international aufwärts. Mit einer Platzierung auf Rang sechs durch Valerie Wick / NÖ und Lady Foxx (4/70,36) und dem 9. Platz von Angelika Steger auf ihrer Raccenta (4/73,79) zeigt sich doch schön langsam die Aufbauarbeit, die in Österreichs Ponysport geleistet wurde, wenn auch noch viel zu tun ist.