- Patrick Afflerbach / GER siegt mit der einzigen Nullrunde im Pappas Grand Prix der Young Rider
- Verena Wagner / AUT (S) springt auf Platz neun
Es war der Tag der Grand Prix in den jeweiligen Klassen und der Tag der schwierigen Parcours. Nur die Besten konnten hier reüssieren und sich in die Siegerlisten eintragen. Im Pappas Young Rider Grand Prix schaffte dies mit einer Ausnahmeleistung Patrick Afflerbach / GER. Der 21-jährige Bayer, gestern siegreich mit dem deutschen Nationscupteam, pilotierte seine 9-jährige Holsteinerstute Alcantara 28 sicher, mit viel Feingefühl und vor allem als Einziger der 42 Gestarteten fehlerfrei über die 1,45 Meter hohen Hindernisse. "Ich hab schon beim Abgehen gedacht, dass es schwer wird und war dann super glücklich. Wir Bayern haben uns ja ausgemacht, dass wir unsere Freude wie der Luca Toni vom FC Bayern München zeigen, wenn wir Null sind. Dass ich der Einzige bleiben werde, wusste ich jedoch nicht. Überhaupt ist es für mich hier super gelaufen, meine Pferde waren spritzig, ich bin sechsmal gestartet und war sechsmal platziert. Einfach Klasse! Die Parcours waren wirklich hoch, technisch und ich fand den heutigen Parcours extrem lang. Darin lag wohl auch die Schwierigkeit. Meine Stute hat heute zum zweiten Mal in ihrem Leben einen Parcours gewonnen, ich bin nun einfach nur voller Freude über den Sieg!", so der überglückliche Gewinner des Pappas Grand Prix der Young Rider im Interview von ReitsportTV.
Auch die weiteren vier Plätze waren fest in Deutscher Hand. Tobias Meyer / GER ritt mit Boris 198 zwar die schnellste Runde, kassierte jedoch gleich am ersten Hindernissen einen ärgerlichen Fehler und kam im Endklassement auf den zweiten Platz. Ihre geniale Leistung vom gestrigen Young Rider Nations Cup konnte auch Simone Blum und ihr 13-jähriger Fuchswallach Kasandro 2 wiederholen. Die junge Deutsche sprang in 79,93 Sekunden auf Platz drei, knapp vor Carina Hindelang / GER, die mit der Coronado-Tochter Concord 41 und der Zeit von 84,20 Sekunden am vierten Platz rangierte.
Eine unglaubliche Leistungssteigerung verzeichnete die erst 19-jährige Verena Wagner / AUT: Die Salzburgerin ritt ihren 9-jährigen Holsteinerschimmelwallach Carolato heute hoch konzentriert und genau das, was sie sich beim Abgehen des Parcours vorgenommen hatte. Mit einem Abwurf und einem Fehler wegen Zeitüberschreitung brachte sie die beste österreichische Leistung und platzierte sich mit dem siebten Rang unter den besten Zehn.
Spannung pur im horsedeluxe Junior Grand Prix
Oliver Berger / GER gewinnt vor Maximilian Schmid / GER und Bobala Burucs / HUN
Christina Matt / AUT auf Platz sechs
Schwierig war er, der Grundumlauf im Horsedeluxe Junior Grand Prix, den Parcourschef Rob Jansen / NED für die 16- bis 18-jährigen Jugendlichen am Finaltag der Amadeus Horse Junior Special 2008 aufgebaut hatte. Auf einer Bahnlänge von 470 Metern waren in der Zeit von 81 Sekunden 13 Hindernisse und 16 Sprünge von zu 1,35 Metern zu bewältigen. Gleich zu Beginn stand eine Folge von drei Sprüngen, bei denen es galt möglichst sofort seinen Rhythmus zu finden, die richtige Entscheidung für die Distanz zu treffen und im Fluss zu bleiben um keinen Fehler zu kassieren. Von Sprung zwei auf drei war ein langer Bogen mit sieben, acht oder neun Galoppsprüngen zu reiten, bei der sich viele Pferd-Reiterpaare uneinig waren und in Folge einen Abwurf kassierten. Im Anschluss stand eine Dreierkombination, bestehend aus Steil-Oxer-Steil mit einer 90 Gradwendung folgend auf einen Karreeoxer, wo man ebenfalls wieder mehrere Möglichkeiten hatte seine Distanz zu finden. Danach folgte ein Steilsprung mit lediglich fünf Galoppsprüngen auf den offenen Wassergraben, danach ein langer gebogener Weg auf einen luftigen Steilsprung, weiter ging es nach einer kurzen Erholungsmöglichkeit auf eine Triplebarre mit vier Galoppsprüngen retour auf einen Steilsprung und die letzte Aufgabe bestand aus einer Mauer, sieben oder acht Galoppsprüngen auf eine Oxer-Oxer-Kombination und zu guter Letzt fünf oder sechs Galoppsprünge auf den letzten Steilsprung.
Bis zum 46. Starter schien es wie verhext, keiner hatte den Grundumlauf unter 4 Fehlerpunkten beenden können und ein Stechen unter den 4-Fehlerpunkteritten schien in die Nähe zu rücken. Bis endlich der erste Reiter den Stangenwald ohne Abwurf bewältigte. Bobala Burucs schien mit der 11-jährigen Holsteinerstute Mama Mya das Unmögliche möglich zu machen. Und doch, ein ärgerlicher Zeitfehler verhinderte am Ende einen Einzug in das entscheidende Stechen, denn die beiden Teammitglieder des gestern siegreichen deutschen Nationscup Teams, Maximilan Schmid / GER und dann Oliver Berger / GER fanden am Ende doch noch den Weg in die Entscheidung. Und wieder ritten beide Deutschen eine Nullrunde nach Hause, womit die Zeit entscheidend war.
Gigantisch sprang Cuckoo, der in Bayern gezogene 10-jährige Wallach von Maximilian Schmid. Der deutsche Kaderreiter musste als Erster in den Stechparcours und legte mit einer fehlerfreien Runde in 43,65 Sekunden für Oliver Berger die Latte ziemlich hoch. Aber eindeutig die Nase vorne hatte der junge Bayer Oliver Berger auf dem 11-jährigen Hannoveranerhengst Lex Loxely, der noch aufs Tempo drückte, Galoppsprünge einsparte und in 41,79 Sekunden zum Sieg ritt. "Er hat super durchgezogen und mir ist einfach alle geglückt!", strahlte der Sieger des horsedeluxe Grand Prix im Resümee. "Ich konnte immer die erste Distanz nehmen und bin überall vorne 'rum geritten. Der Parcours war technisch, lange und im Vergleich zu den vorigen Juniorenspringen schwer. Ich freu' mich heute über meinen ersten Grand Prix Sieg!"
Die beste Österreicherin war heute Christina Matt. Die Vorarlbergerin kassierte mit ihrer 10-jährigen Cosinus B-Tochter Linara lediglich einen ärgerlichen Fehler am Wassergraben, verpasste somit den Einzug in das entscheidende Stechen, kam aber durch ihre schnelle Rundenzeit von 76,71 Sekunden auf den beachtenswerten siebten Rang.
Mit Whisper zum Sieg: Vicky van de Pol / BEL gewinnt den Fixkraft Children Grand Prix
Willi Fischer sprintet mit Cosby 2 auf Platz zwei
Da hing sie am Hals ihrer Whisper um die 10-jährige Stute zu umarmen. Mit erhobener Faust hatte sie sich gefreut, die kleine Vicky van de Pol, die ihre Stechrunde im Amadeus Children Grand Prix klug angelegt hatte. Im Vorfeld war Willi Fischer mit vollem Risiko seine Stechrunde angegangen, erreichte zwar mit eine Bombenzeit von 42,89 Sekunden fast fünf Sekunden Vorsprung auf die spätere Siegerin, kassierte aber einen Fehler am Aussprung der Kombination und kam Ende auf Platz drei. Der ihm nachfolgende 14-jährige Christophe Leutenez / BEL setzte mit dem Wallach Riccardo di Bellunno auf eine ruhige Runde, blieb Null und übernahm mit einer Rundenzeit von 48,19 Sekunden die Führung. Nun war Vicky van de Pol / BEL im Zugzwang. Sie musste Null bleiben und doch schneller als ihr belgischer Reiterkollege sein. Konzentriert, mit immer passenden Distanzen und trotzdem hohem Risiko wählte die 13-jährige Belgierin eine ideale Linie und kürte sich mit einer fehlerfreien Stechrunde in 46,41 Sekunden zur Siegerin im Fixkraft Children Grand Prix.
Der Grundstein für die Teambildung hinsichtlich der Europameisterschaft in Athen wurde mit der zweiten Qualifikation nach Linz nun gelegt: Melanie Buchner / S, Willi Fischer / OÖ, Denise Rieger / S, Laura Messner / T und Katja Teufelbauer / NÖ haben sich nach zwei von vier Qualifikationen besonders empfohlen.
Der Preis des SRC Lamprechtshausen in der Good Bye Tour geht an Romeo Syfrig / SUI
Marielle Margreiter / AUT am zweiten Platz
Scally, eine 10-jährige Cheenok-Tochter, stand heute mit ihrem talentierten Reiter bei der Siegerehrung ganz vorne. Rome Syfrig / SUI hatte im 52 Reiter starken Starterfeld die schnellste Nullrunde geritten und sich in 52,65 Sekunden am Abschlusstag der Amadeus Horse Junior Special 2008 den Preis des SRC Lamprechtshausen in der Good Bye Tour geholt. Dem jungen Schweizer war es als vorletzter Reiter doch noch gelungen die bislang führende Österreicherin Marielle Margreiter abzufangen. Die Niederösterreicherin hatte als 16. Starterin mit der in Holland gezogenen 10-jährigen Stute Ranja 33 eine schnelle fehlerfreie Runde in 55,43 Sekunden hingelegt, blieb bis zum Start des Schweizers ungeschlagen und kam mit dieser Leistung auf den zweiten Platz. Rang drei ging an Maximilian Weishaupt / GER und Celebration (0/55,71). Insgesamt zeigten 17 Aktive eine fehlerfreie Runde, unter ihnen auch die ÖsterreicherInnen Marie-Luise Abraham auf Rosszfiu (11.Pl/0/68,22), Christina Matt auf Lorena (12.Pl/0/68,62) und Stefanie Bistan auf Angelina 273 (14.Pl/0/72,12).