Das Heft beginnt mit einem grundlegenden Essay von Dmytro Khutkyy über Chancen und Gefahren der Digitalisierung. Der gebürtige Ukrainer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der estnischen Universität Tartu. Er warnt vor einer „digitalen Kluft“ der Gesellschaft, wenn der Internetzugang nicht für jeden erschwinglich ist und es an Kompetenz im Umgang mangelt.
OWEP-Chefredakteurin Gemma Pörzgen analysiert, warum Estland in Europa eine Vorreiterfunktion einnimmt und seine Online-Kompetenzen sogar in andere Länder exportiert. Der Journalist Dirk Auer wiederum hat mit zwei „digitalen Nomaden“ gesprochen – Freiberuflern, Unternehmern oder Angestellten, die ihrer Arbeit überwiegend im Internet nachgehen und die ortsunabhängig ihr Geld verdienen. Seine Interviewpartner leben derzeit in Albanien und berichten, warum sie gerade dieses Land gewählt haben.
Die Schattenseiten der Digitalisierung zeigen sich gerade auch in autoritären Staaten wie Russland und Aserbaidschan mit dem Einsatz von Spionage-Software, digitaler Überwachung und Cyber-Angriffen. Mit welchen Strategien das Putin-Regime das Internet in Russland zu begrenzen versucht und wie sich die Menschen dieser Überwachung entziehen, zeigt eindrucksvoll der Beitrag des Politikwissenschaftlers Alexey Yusupov.
Die Schriftstellerin Julya Rabinowich lässt die Leserinnen und Leser in ihrer fiktiven Erzählung „Disconnected“ daran teilhaben, wie ein Mensch nach 20 Jahren des Schlafens wieder erwacht und sich in neuen, digitalen Zeiten wiederfindet. Das Heft endet mit dem Beitrag der Software ChatGPT über Vorteile und Risiken der Digitalisierung.