In der Tat ist dieses Automobil und sein Erfinder ein faszinierendes Phänomen. Bis 1972 war er das meistverkaufte Fahrzeug der Welt. Das aus der alphabetischen Modellserie zur Produktionsreife gelangte Modell T zeichnete sich durch einfachste Konstruktion, Bedienung und Reparaturfreundlichkeit ebenso aus wie durch seine Erschwinglichkeit: Bei der Umstellung der Produktion auf Fließband zum Jahresbeginn 1914 konnte der Verkaufspreis von 850,- auf 350,-US-Dollar gesenkt werden. Dies garantierte endgültig den Erfolg dieses Automobils, das im Lauf seiner Produktionszeit in sehr verschiedenen Gestaltungsvarianten auftrat und bestätigte die Maxime von Henry Ford: Nicht mit Erfindungen, sondern mit Verbesserungen macht man Vermögen.
Insbesondere in den USA ist die Tin Lizzie ein beliebtes Oldtimermodell. Dass Ford für das Jubiläum auf dem europäischen Kontinent gerade den FIVA-A Concours d' Élégance "Retro Classics meets Barock" in Ludwigsburg ausgewählt hat freut die Veranstalter sehr.
Der Sprecher der Organisation von Ludwigsburg, Dr. Wolfgang Ostberg, zeigt sich fasziniert davon, wie gerade an diesem Modell T mit seiner Entwicklung und all seinen Varianten in spannender Weise der Geist der damaligen Zeit ablesen lässt. "Hier wird der Wunsch des beginnenden 20.Jahrhunderts nach einer breit verfügbaren Mobilität für Personen und Güter erstmals zu zivilen, erschwinglichen Preisen Realität. Damit ergeben sich spannende politische, industrielle und soziale Aspekte. Wir stehen mit diesem Automobil an einem zivilisatorischen Wendepunkt; es ist ein Kulturgut der besonderen Art. Henry Ford I - eine Sentenz von ihm war "Wenn ich die Menschen gefragt hätte, was sie wollen, hätten sie gesagt schnellere Pferde..." - hat dieses Bedürfnis der Zeit hervorragend erkannt und umgesetzt
Karl-Ulrich Herrmann, der Initiator und Leiter von Retro Classics meets Barock, weißt auf die besondere Herausforderung der Durchführung dieses Jubiläums hin: "Ein solches automobiles Vielfach-Produkt nimmt natürlich im Rahmen eines Concours d'Élégance oder eines Festivals of Classic Cars eine besondere Stellung ein. Es ist ganz anders zu behandeln als ein automobiler "Solitär", als ein rares Fahrzeug mit wenigen Exemplaren. Hier gibt es somit besondere Kriterien der Bewertung - Erhaltungszustand, Originalität des Auf- und Ausbaus und der Gestaltung, Technische Differenzierungen."
"Dies gut zu beurteilen eine - zum Teil neue - Herausforderung für unsere hochkarätige Jury, aus deren 32köpfiger Mannschaft sich ein Spezialteam eigens mit diesem Thema befassen wird. Und - so ergänzt Herrmann - ich bin sicher, dass unsere Spezialisten dies mit Bravour erledigen werden. Schon im vergangenen Jahr hatten wir übrigens ein T-Modell unter den Siegern."
Und Karl-Ulrich Herrmann ergänzt stolz: "Grundsätzlich freuen wir uns sehr darüber, dass Ford gerade unseren 'Großen Preis von Deutschland - Automobile Eleganz', Retro Classcis meets Barock als einzige Stelle in Europa und als würdigen Rahmen für dieses Jubiläum ausersehen hat."