Marktpositionierung und Zukunftsstrategie
Mit Blick auf die Akquisitionsstrategie stellt Pföhler fest: "Wir sind für die Aufnahme weiterer Kliniken in unseren Konzernverbund personell, organisatorisch und finanziell gut aufgestellt." Angesichts der sich verschlechternden wirtschaftlichen Lage bei kommunalen Krankenhäusern geht der Konzern davon aus, dass die Privatisierung von Kliniken wieder zur öfter wahrgenommenen Alternative werde. Aufgrund der trariflichen und gesetzlichen Belastungen wird der Zuschussbedarf steigen. Die Schere zwischen Investitionsbedarf und verfügbaren Mitteln öffnet sich in vielen Kliniken weiter. Folge ist eine Investitionspolitik nach Kassenlage. Notwendige strukturverbessernde Investitionen unterbleiben an vielen Orten.
Der RHÖN-KLINIKUM Konzern kündigte an, in 2008 sein strategisches Konzept "Qualität durch Standardisierung und Menge" weiterzuentwickeln.
Die Maßnahmen umfassen die weitere Technisierung und Rationalisierung medizinischer Prozesse, die Schaffung neuer beruflicher Perspektiven für Ärzte sowie den Aufbau medizinischer Leistungsnetze. Als Beispiel für die Technisierung nannte Pföhler die webbasierte elektronische Patientenakte (WebEPA), die das Unternehmen konzernweit einführen wird.
Außerdem will der Konzern die Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen ausbauen. Um die medizinische Leistungsfähigkeit im Konzernverbund zu erhöhen, soll ein Fort- und Weiterbildungszentrum am Universitätsklinikum Marburg gegründet werden. Junge Ärzte erhalten die Möglichkeit, ihre Facharztausbildung innerhalb der Konzernkliniken der RHÖN-KLINIKUM AG in kürzestmöglicher Zeit – in der Regel fünf Jahre - absolvieren zu können. Pföhler kündigte ebenfalls an, die medizinischen Leistungsnetze sektorübergreifend auszubauen sowie das Zusammenspiel zwischen Forschung und Lehre der Universitätskliniken mit den übrigen Konzerneinrichtungen zu intensivieren.
Prognose für 2008
Für das Geschäftsjahr 2008 hat der Vorstand bei den Umsatzerlösen die Zielmarke von leicht über 2 Mrd € gesetzt. Den Konzerngewinn für 2008 sieht der Vorstand bei 123 Mio €. Das bedeutet gegenüber 2007 eine absolute Gewinnsteigerung von 12,5 Mio €. Da die steuerlichen Effekte in 2007 und in 2008 – mit jeweils rd. 10 bis 11 Mio € – in etwa gleich hoch sind, stellt Pföhler fest: "Den erwar-teten Gewinnzuwachs von 11,3 % erwirtschaften wir in 2008 vollständig aus dem operativen Geschäft."