Paride ed Elena, die wohl unbekannteste der drei Gluck-Opern, hat im Kern drei Hauptakteure: Den Königssohn Paris, darum bemüht die Zeustochter Helena davon zu überzeugen Menelaos den Laufpass zu geben und stattdessen ihm selbst nach Troja zu folgen, die schöne Helena - und schließlich die Musik selbst. Denn nur mit Hilfe eben dieser gelingt es Paris letztendlich von seiner Angebeteten erhört zu werden. Dementsprechend wurde der Musik in "Paride ed Elena" ein besonderer Stellenwert eingeräumt und die Oper von Gluck als flammendes Plädoyer für die Kraft der Muse konzipiert. Als dritte und letzte Zusammenarbeit zwischen dem Komponisten Christoph Willibald Gluck und seinem kongenialen Librettisten Ranieri de Calzabigi stellt "Paride ed Elena", uraufgeführt 1770, den krönenden Abschluss ihrer gemeinsamen Schaffensphase dar und mit ihr den Anspruch, die Oper von ihren Altlasten zu befreien.
Solisten der Aufführung sind Ruth Ziesak (Sopran) als Elena, Endrik Wottrich (Tenor) als Paride, Jutta Böhnert (Sopran) als Amore und Celia Costea (Sopran) als Pallade. Das Inszenierungsteam welches bereits erfolgreich "Orfeo ed Euridice" und "Alceste" ins 21. Jahrhundert versetzte, findet auch bei "Paride ed Elena" wieder zusammen: Joachim Schlömer führt Regie, Mascha Mazur zeichnet für die Ausstattung, Nina Lepilina für die Kostüme und Olaf Freese für das Lichtdesign verantwortlich. Nach den vorangegangenen Inszenierungen zu urteilen eine erfolgversprechende Kombination, welche die Bedeutung antiker Mythen für die heutige Zeit erneut imposant unter Beweis stellen dürfte. Selten wurde die Macht der Muse so schön besungen.
Paride ed Elena - Konzerthaus Berlin
-Freitag 9. November 20 Uhr
-Samstag 10. November 20 Uhr
Konzerthausorchester Berlin
RIAS Kammerchor
Ruth Ziesak (Elena) Sopran
Endrik Wottrich (Paride) Tenor
Jutta Böhnert (Amore) Sopran
Celia Costea (Pallade) Sopran