Außerdem bot der 3. Hybrid-Cup einen perfekten Überblick über den aktuellen Stand der Technik. Besucher konnten sich auf der angegliederten E-Bike-Messe im Rahmen der Hybrid-Days nicht nur über die neuesten Modelle informieren, sondern diese auch auf einer E-Bike-Teststrecke ausführlich Probe fahren. Markus Riese, Geschäftsführer von riese und müller, Initiator des Rennens und selbst zweifacher Rennteilnehmer zeigte sich über die Stimmung beim Cup begeistert: "Der Innenstadt-Rennkurs hat die Faszination E-Bike noch näher an die Zuschauer gebracht. In der Formel-1 zeigen die Städte Monaco und Singapur, was unmittelbare Zuschauernähe ausmachen kann. Dieses besondere Gefühl des "Ganz-Nah- Dran-Seins" hat sich auf dem Kurs rund um das Darmstadtium ganz schnell eingestellt - das war klasse."
Renngeschehen:
In allen Klassen musste der rund 600 Meter lange Rennkurs in der Darmstädter City acht bzw. neun mal umrundet werden. Zuerst gingen die Herren in der 25 km/h-Klasse an den Start. Aufgrund der Vielzahl an Rennteilnehmern gab es zwei Vorläufe sowie ein A- und ein B-Finale. Im A-Finale waren dieses Jahr dann letztendlich so starke Fahrer unterwegs, dass die Waden-power entscheidend für den Rennverlauf war: Die maximale Unterstützung von 25 km/h wurde von den meisten Fahrern einfach übersprintet. Sieger wurde, wie auch im letzten Jahr Jakob Kleinbach auf einem Rad mit Bosch-Antrieb. Bei dem darauffolgenden Damenrennen der 25 km/h-Klasse konnte sich Kerstin Grimm knapp vor Sabine Elendt auf ihrem Torque Bike RS durchsetzen. Überraschende Dritte wurde die Darmstädter Stadträtin und Sozialdezernentin Barbara Akdeniz, die nach ihrer Eröffnungs-Rede zum Hybrid-Cup spontan mit ihrem riese und müller-Dienstrad an den Start ging.
Bei den schnellen Serien-Pedelcs (bis 45 km/h) war nochmals mehr Fahrtechnik gefordert. Wie schon im Vorjahr war hier gegen das riese und müller Delite hybrid 500 HS kaum ein Kraut gewachsen. Der Geschäftsführer Markus Riese kam mit seinem Delite nach dem rasanten Zieleinlauf des Siegers Christoph Schumacher haarscharf als Zweiter ins Ziel, und das nur, weil er eine Runde zu früh, den Akku vom Rad entfernen wollte und somit wertvolle Sekunden verlor. Eine schöne Besonderheit des Reglements war, dass bei den schnellen Pedelecs, den S-Dreirädern und den Prototypen die letzte Runde aus reiner Muskelkraft bestritten werden musste. Hiermit sollte sichergestellt werden, dass keine E-Motorräder gewinnen können, sondern nur Fahrzeuge mit echten Fahrradeigenschaften.
Spannend war das Rennen der nicht auf öffentlichen Straßen zugelassenen E-Bikes. Hier konnte sich ein BionX-Fahrer durchsetzen, ausgestattet mit einem leichten Rennrad und 500 Watt-BionX-Antrieb. Beim nachfolgenden und gegenüber dem 2. Hybrid-Cup neuem Rennen der Lastenräder konnte ein Twenty- Inch-Fahrer mit seinem Bullit den Sieg einfahren. Überraschend war, dass Markus Riese wiederum mit einem umgebauten Avenue hybrid startete. Als Last galt ein Kasten Wasser, der in vier von acht Runden mit auf die Strecke musste. Tatsächlich transportierte der Geschäftsführer diesen in dem am Lenker angebrachten Kindersitz, in dem für gewöhnlich sein Sohn Platz nimmt. Ein sehr amüsantes Zeugnis einer gekonnten Fahrweise, mit der er sich Platz 3 sicherte.
Der Erfindergeist eines passionierten Radbastlers kennt wohl kaum Grenzen. Dies stellten vor allem die Besitzer der S-Dreiräder unter Beweis, welche sehr futuristisch daher kamen. Gewonnen hat Toni Barsch, der mit seinem Torque Bike RSL sicher und manchmal auch auf zwei Rädern allen davon fuhr.
Der Höhepunkt war das Prototypen-Rennen am Schluss. Viele tolle Eigenkonstruktionen waren an den Start gegangen, um den Prototypen aus der Zweirad-Industrie das Fürchten zu lehren. Einige Starter hatten im Vorfeld von atemberaubenden Testfahrten und durchgebrannten Reglern berichtet. Entsprechend groß war die Neugier und Spannung vor diesem Lauf. Allein um die mit viel Liebe, Schweiß, Ideen und Sachverstand gebauten Prototypen zu bewundern, hat sich das Warten bis zum letzten Lauf des Cup gelohnt. Sieger wurde der BionX-Fahrer Sebastian Schwager in einer atemberaubenden Zeit von 07:27 min.
Alles in allem hat der 3. Hybrid-Cup gezeigt, welches Potenzial in ihm steckt und die Verlegung in die Innenstadt hat ihn dem Publikum um einiges näher gebracht. Im kommenden Jahr können sich Aussteller, Rennteilnehmer und Besucher auf ein noch größeres Spektakel einstellen, denn der Test mit dem Innenstadt-Rennkurs hat seine Feuertaufe mustergültig bestanden.
Ergebnisse:
Herren Pedelec 25 km/h, A-Lauf:
1. Jakob Kleinbach (Bosch), 8:19 min
2. Adrian Kussmann (Bosch)
3. Benjamin Wagner (BionX)
Herren Pedelec 25 km/h, B-Lauf:
1. Ralf Leske (BH-Emotion 700 plus), 9:51 min
2. Tobie Kühn (Kettler)
3. Christian Winands (BionX)
Damen Pedelec 25 km/h:
1. Kerstin Grimm (BionX), 9:28 min
2. Sabine Elendt (Torque Bike RSC)
3. Baraba Akdeniz (riese und müller Avenue hybrid)
S-Pedelec 45 km/h, Serienpedelecs mit Zulassung:
1. Christoph Schumacher (Bosch), 8:00 min
2. Markus Riese (riese und müller Delite hybrid 500 HS)
3. Carsten Zahn (riese und müller Delite hybrid 500 HS)
E-Bikes 45 km/h, E-Bikes ohne Zulassung:
1. Sebastian Schwager (BionX), 7:21 min
2. Jakob Kleinbach (Bosch)
3. Hr. Mattes (Bosch)
S-Pedeles 45 km/h Amateure:
1. Herrmann Koch-Gröber (riese und müller Delite hybrid 500 HS), 09:06 min
2. Dieter Prins (riese und müller Delite hybrid 500 HS)
3. Rudolf Kost (riese und müller Delite hybrid 500 HS)
Lastenräder:
1. Markus Stöckel (Bullit BionX), 09:32 min
2. Sven Schaffer (Bullit BionX)
3. Markus Riese (riese und müller Delite hybrid 500 HS)
S-Dreiräder:
1. Toni Barsch (Torque Bike RSL), 08:27 min
2. Igor Pawittchenko (Hase Bikes Klimax 5K)
3. Norbert Seip (Go-one Evo-R mit BionX-Antrieb)
Prototypen:
1. Sebastian Schwager (BionX), 7:27 min
2. Benjamin Wagner (BionX)
3. Marcus Stöckel (Prototyp)