Zum dritten Mal suchte Ringier das beste Pressefoto des Jahres. An dem Wettbewerb nahmen 74 Fotografen aus neun Ländern teil. Jan Šibík, der für das Magazin Reflex arbeitet und in seiner Heimat schon diverse Auszeichnungen für seine Bilder erhalten hat, siegte mit einem Foto von Kindern, die auf einem Schuttabladeplatz in Kambodscha arbeiten. «Das ist ein Bild von einer 12er-Reihe, die ich für eine Reportage gemacht habe», sagt Šibík, «die Arbeit der Kinder auf dem Müllplatz hat mich tief bewegt. Sie leben dort mit ihren Familien und fischen von früh bis spät Plastik, Papier und Flaschen aus dem Abfall, die sie vielleicht noch brauchen können. Und das bei jedem Wetter.»
Den zweiten Rang des Photo Award erreichte der Ungar Árpád Kurucz mit dem Bild «Waldbrand in Griechenland». «Dieses Bild erzeugt beim Betrachter viele Gefühle», erklärt Kurucz, «es zeigt, dass das Leben oft nur an einem Seidenfaden hängt, und dass die Hilfe von andern Menschen oft der Schlüssel zum Überleben ist.» Kurucz arbeitet ebenso für die ungarische Tagesszeitung Népszabadság wie der Drittplatzierte Simon Móricz, dessen Foto «Nach einem Sturm beim Sziget-Musikfetival in Budapest» die Jury überzeugte. Der 27-jährige Simon Móricz ist bei der Preisverleihung kein Unbekannter: Er hatte schon im vergangenen Jahr den dritten Rang im Ringier Photo Award erreicht. «Mein Foto ist sinnbildlich für das Gefühl der völligen Freiheit, das die Zuschauer an Musikfestivals oft befällt», kommentiert Móricz sein preisgekröntes Bild.
Für den Ringier Photo Award durften nur Fotos eingereicht werden, die im Jahre 2007 in einem der Ringier Titel publiziert worden waren. Wie schon in den Jahren zuvor bestimmte auch diesmal eine unabhängige internationale Jury aus 19 Experten die Gewinner. Dieses Entscheidungsgremium bestand aus Chefredaktoren, Art Directors und Fotoredaktoren. Der Vorsitzende der Jury, der Sammlungskurator des Fotomuseums Winterthur Thomas Seelig, erklärt: «Die drei Siegerbilder reihen sich ein in die Geschichte von guten und herausragenden Pressebilder, die auch in Zeiten der schnellen Information hervorzustechen wissen.»