Eukalyptus-, Lavendel-, Teebaum-, Pfefferminz- und Orangen-Öl sind die Top 5 mit Verwenderquoten zwischen 13 und 17 Prozent. Die Anwendungsschwerpunkte der einzelnen ätherischen Öle unterscheiden sich dabei erheblich: So liegt die vorherrschende Anwendung von Orangen- Öl, Lavendel- und Vanille-Öl in der Raum-Aromatisierung, von Teebaum-Öl bei akuten Hautproblemen, von Eukalyptus-Öl bei Erkältungen und Husten/Bronchitis. Als Beigabe zu Nahrungsmitteln stehen neben Vanille-Öl auch Rosmarin-, Kokosnuss-, Zitronen- und Pfefferminz-Öl hoch im Kurs.
Die weit überwiegende Mehrheit der Verbraucher kauft ätherische Öle nach dem SB-Prinzip über Drogerie- (46 Prozent) und Supermärkte (4 Prozent) oder über das Internet (26 Prozent). Und nur knapp jeder 5-te hält sich an die Beratung durch Apotheker, Ärzte, oder Heilpraktiker, wenn es um die richtige Anwendung geht. Hintergrund dieses Musters ist die insbesondere hinsichtlich therapeutischer Anwendungen stark verankerte Überzeugung, dass ätherische Öle bei vielen Beschwerden besser helfen und weniger schädliche Nebenwirkungen haben als Medikamente der Schulmedizin – und das weit verbreitete Sicherheitsempfinden, dass die gekauften Produkte auch wirklich naturrein sind: Nur 14 Prozent der Befragten sind sich dessen häufiger oder sehr oft nicht sicher.
Dabei gibt es durchaus sensible Punkte in der Handhabung und Anwendung von ätherischen Ölen. Breite Verwenderkreise sind sich dessen jedoch nicht bewusst:
- So glaubt z.B. rd. die Hälfte der Verwender (49 Prozent), man könne ätherische Öle „in den allermeisten Fällen ohne Bedenken unverdünnt auf der Haut anwenden“. Die medizinische Fachmeinung lautet aber umgekehrt und empfiehlt die vorherige Verdünnung, z.B. mit einem Trägeröl, auf unter 5-Prozent-Niveau.
- Ebenfalls problematisch ist die Einnahme ätherischer Öle als Zusatz zu Nahrungsmitteln und Getränken und die Verbraucher-Meinung dazu: Ein Drittel der Verwender hält diese bei starker Verdünnung für unbedenklich. Die gängige medizinische Fachmeinung lautet jedoch: Ätherische Öle sollten generell nicht innerlich angewendet werden.
- Ähnlich risikoträchtig sind z.B. das eigene Mischen von ätherischen Ölen mit Cremes/Lotionen (in Bezug auf die Verdünnungs-Thematik) und Bewusstseinsdefizite hinsichtlich der richtigen Aufbewahrung (Qualitätsverlust und Wirkungsrisiken infolge Hitze- und Lichtempfindlichkeit von ätherischen Ölen).
„Mehr fundiertes Wissen über die sachgemäße Handhabung und Anwendung ätherischer Öle beim Verbraucher“ erscheint also nötig – eine Herausforderung nicht nur für die mit Verbraucher-Information beauftragten Behörden, sondern auch für die Hersteller und Anbieter ätherischer Öle selbst: Es kann nicht in ihrem Interesse liegen, wenn Problem-Reaktionen infolge exzessiven Marketings und unsachgemäßer Anwendung die Produkte diskreditieren.