„Wer heute als Unternehmen erfolgreich sein will, darf die Welt nicht aus den Augen verlieren. Auslandserfahrungen werden dabei zu wachsenden Erfolgsfaktoren“, so Dr. Gisela Dybowski vom BIBB bei ihrer Laudatio zum Hermann-Schmidt-Sonderpreis 2007. Dabei gelte es, bereits bei den Jugendlichen Kompetenzen zu fördern. „Rittal hat das auf hervorragende Art geleistet“, so Dybowski. Durch Auslandsaufenthalte mache Rittal seine Auszubildenden fit für das internationale Geschäft. Gewürdigt wurde das weltweit tätige Unternehmen dabei für das erfolgreich konzipierte und für andere Unternehmen vorbildliche Ausbildungsprogramm.
Um die Attraktivität und Internationalisierung beruflicher Bildung zu steigern, hat der Verein „Innovative Berufsbildung e.V.“ am 13. September 07 anlässlich des 5. BIBB-Fachkongresses in Düsseldorf bundesweit besonders herausragende Auslandsprogramme für Auszubildende aus¬gezeichnet. Den Hermann-Schmidt-Sonderpreis 2007 erhielt dabei Rittal als bundesweit einziges Industrieunternehmen.
Vor einem Auditorium mit 2000 Teilnehmern nahmen Norbert Müller, Vorsitzender der Geschäftsführung von Rittal, Matthias Hecker, Ausbildungsleiter, und Christian Kolb, Auszubildender und Absolvent eines Auslandspraktikums, den Hermann-Schmidt-Sonder-preis 2007 entgegen.
In einem Kurzinterview betonte Norbert Müller, dass man sich nicht nur im Sport im Wettbewerb befindet. Auch im internationalen Geschäft müssen die Rittal Auszubildenden lernen sich zu beweisen und sich in Mobilität und interkultureller Zusammenarbeit üben.
Aus den zum Wettbewerb eingereichten Initiativen gingen als weitere Sieger hervor: Steinmetzzentrum Königslutter (1. Platz), Bebo-Wager-Schule, Augsburg (2. Platz) und Ausbildungsverbund „Moderne Berufe in Europa/Südthüringen e.V.“ (3. Platz). Zu den weiteren Bewerbern zählten unter anderem auch Unternehmen wie Airbus (Hamburg), MAN Diesel SE (Augsburg), Volkswagen Coaching (Hannover) sowie Bayer Industry Services GmbH (Leverkusen).
Nur ein bis zwei Prozent aller Auszubildenden absolvieren heutzutage einen Teil ihrer Ausbildung im Ausland. Viel zu wenig, wenn man berücksichtigt, dass Mobilität der Fachkräfte sowie die Anforderungen an deren Qualifikation im Zuge der Globalisierung immer mehr an Bedeutung gewinnen. Auslandsaufenthalte sind inzwischen nicht nur bei Führungskräften, sondern auch bei Fachkräften ein wichtiger Bestandteil ihres Qualifikationsprofils.
Auslandsaufenthalte in Europa, USA und Asien
Das Rittal Auslandsprogramm für Auszubildende ist beispielhaft. Die Integration sorgfältig konzipierter, bis zu dreimonatiger Auslandspraktika in den Ausbildungsprozess zum Beispiel in USA, Kanada, England, Indien oder China ist für die Qualifizierung der Rittal-Auszubildenden von großer Bedeutung. Zielgruppe sind Jugendliche verschiedener Berufsgruppen, die sich durch überdurchschnittliche Leistungen und Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung ausgezeichnet haben und für das internationale Rittal-Geschäft vorbereiten wollen. Die Maßnahmen sind mit der Berufsschule und Industrie- und Handelskammer (IHK) abgestimmt. Den ausgefallenen Unterrichtsstoff der Berufsschule holen Auszubildende in Eigenarbeit nach.
92 neue Auszubildende starten bei Rittal
Doch nicht nur in der Qualität der Ausbildung beweist Rittal Vorbildcharakter. In diesem Jahr bricht der größte Ausbilder in der Region wieder seinen eigenen Rekord und ermöglicht insgesamt 92 jungen Menschen (67 in 2006) in über zehn Berufen einen viel versprechenden Start in eine erfolgreiche Zukunft. Am 07. September begrüßte Norbert Müller den motivierten gewerblichen und kaufmännischen Nachwuchs offiziell in der Unternehmenszentrale in Herborn. „Es kommt auf drei Dinge an: Wir brauchen die besseren Ideen, Mitarbeiter mit Leidenschaft und Engagement, sowie Menschen, die Ausdauer haben und sich motivieren können“, betont der Vorsitzende der Geschäftsführung in seiner Ansprache. Weiter machte er deutlich: „Sie können sich hier entwickeln. Sie können Führungsaufgaben übernehmen. Zur Weiterqualifizierung unserer Mitarbeiter haben wir deshalb die Loh Akademie ins Leben gerufen. Wir wollen in sie investieren.“
Rittal ist stolz, dass das überdurchschnittliche Engagement für die Jugend zahlreiche Früchte trägt. So lagen die Industrieklassen in der Sommerprüfung eine halbe Note sowohl über dem hessischen als auch über dem Bundesdurchschnitt. Auch in diesem Jahr hat Rittal alle 67 Prüfungsabsolventen in eine Festanstellung übernommen.