Der Grundstein der Verbundenheit zum Bauhaus wurde bereits in den 30er Jahren gelegt, als das ritterwerk damit begann, per Handkurbel betriebene Schneidemaschinen für den privaten Gebrauch zu entwickeln und diese zu vertreiben. Schon damals lautete der Leitspruch des Unternehmens, dem Kunden ein Küchengerät zur Verfügung zu stellen, welches funktional und leicht zu bedienen ist. Diese beiden Ziele wurden spätestens in den 60er Jahren weiterentwickelt und dank dem bekannten Produktdesigner Karl Dittert, der seinerseits selbst eng mit den Bauhaus-Traditionen verbunden war, in die neue Generation der elektrischen Brotschneidemaschinen integriert. Ab 1968 produzierte das Unternehmen bereits Einbaulösungen seiner Geräte, um für noch mehr Platz in der Küche und ein noch höheres Maß an Praktikabilität zu sorgen. Dittert war Schüler Hans Warneckes, der gemeinsam mit Gründungsmitglied Walter Gropius im Werkbund aktiv war.
Somit trägt ritterwerk schon jahrzehntelang das Bauhaus-Gen in sich und verlor auch später, als im Jahr 2010 schließlich der Industriedesigner Martin Dettinger das Gestaltungszepter der ritter-Geräte übernahm, die zentralen Lehren und Ideen des Bauhaus nie aus den Augen. Ganz im Gegenteil: Er führt seitdem die Formensprache der ritter-Produkte auf behutsame Art und Weise fort und kann darüber hinaus auch in puncto Langlebigkeit gewährleisten, dass sie meist noch nach Jahren des Gebrauchs reparierfähig und somit voll funktionstüchtig bleiben. Dass dadurch einige Flaggschiffe des Produktsortiments im Laufe der Zeit mit einschlägigen Designpreisen prämiert wurden, unterstreicht den über Jahre hinweg bestehenden und klar nachvollziehbaren Bezug zum Bauhaus abermals.
Besonders die ritter-Produktlinie selected design, zu der das in drei Farben erhältliche Frühstücksset, die Allesschneider icaro 7 sowie contura 3 und der kabellose Stabmixer stilo 7 gehören, gelten als solche Aushängeschilder und finden international Anklang bei Fans der Bauhausmaxime. Doch auch das restliche Allesschneider-Sortiment und natürlich die praktischen Einbauvarianten der Marke ritter fügen sich stilistisch und funktional in die Riege der Bauhaus-Ideale im Bereich Haushaltskleingeräte ein.
Zeitgeist „made in Germany“: Qualität versus Wegwerfware
Doch wie kommt es denn überhaupt dazu, dass eine um die letzte Jahrhundertwende geborene Institution noch heute derart in aller Munde ist? „Bauhaus steht nicht nur für Formschönheit und Funktionalität – es steht auch für Qualität“, so Schüller. „Und hier verstehen wir als deutsches Traditionsunternehmen das ‚made in Germany‘ ganz klar als verlässliches, wertvolles Gütezeichen, das selbst in Übersee noch als solches wahrgenommen wird.“ Und so ist es allem Anschein nach auch: Selbst, wenn wahre Flutwellen von massenhaft hergestellten, günstigen Wegwerfwaren über die Weltmärkte hinwegrollen und es einen messbaren Trend in diese Richtung gibt – die Gegenbewegung existiert gleichermaßen. Deshalb ist es selbst nach 100 Jahren der Bauhaus-Kultur absolut legitim, qualitativ hochwertige Produkte zu produzieren und sich in keinster Weise von billiger Wegwerfkonkurrenz einschüchtern zu lassen. Dafür steht ritterwerk nach wie vor ein und weiß, dass gute Qualität auch seinen fairen Preis haben darf. „Die Tatsache, dass es unsere Kunden genauso zu sehen scheinen und das Interesse an ritter-Produkten ungebrochen ist, zeigt, dass wir unsere Sache gut machen“, erklärt Schüller. „Zum hundertjährigen Bestehen dieser bedeutenden Designschule ist es uns deshalb ein besonderes Bedürfnis, auf unsere eigene Bauhaus-Historie hinzuweisen und das Versprechen zu erneuern, diese Tradition künftig genauso fortzuführen.“