"Als wir nach unserem deutschlandweiten Aufruf die ersten Spenderfahrzeuge durchrepariert hatten und sich die ersten Flutopfer bei uns meldeten, hatten wir noch keine Ahnung, was auf uns zukommen würde", sagt Peter Klein, Werkstattleiter in Koblenz, der an der Aktion teilnimmt.
"Uns war klar, dass Mobilität das Wichtigste ist, um sein Zuhause wieder aufzubauen oder Freunden und Nachbarn helfen zu können. Als wir gesehen haben, dass viele der über 40.000 von den Fluten mitgerissenen Fahrzeugen nicht ausreichend versichert waren oder die Versicherungen erst zu spät greifen, mussten wir einfach unseren regionalen Einfluss nutzen und gemeinschaftlich handeln", so Robert Merz.
Die teilnehmenden Werkstätten hätten eher damit gerechnet, dass die Menschen selbst wieder auf die Beine kommen wollen. Ein Großteil der Spendenempfänger fragte jedoch stattdessen an, um anderen zu helfen. So geht es häufig darum, Freunde oder Familienmitglieder dringend zu ihren Ärzten zu fahren oder Freunden und Nachbarn zu helfen.
"Es wurde größer und emotionaler, als gedacht!", sagt Benny Koch, Werkstattleiter in Alsfeld.
Patrick K. aus Euskirchen fragte etwa an: "Ich bräuchte ein Auto, damit ich mit meiner athrosekranken Mutter alles erledigen kann wie z.B. Einkaufen, Arztbesuche, etc. Dazu kommt noch, dass ich eine epilepsiekranke Freundin habe, die am 06.09 operiert wird. Egal was ist, ich bin nicht mobil und kann auch mein Ehrenamt bei der freiwilligen Feuerwehr nicht ausüben."
Nun haben die Werkstätten wegen des hohen Andrangs am 11.09.2021 einen zentralen Ort in Bad Münstereifel organisiert, an dem möglichst viele Spenderfahrzeuge an Betroffene übergeben werden sollen. Der Ort zur Fahrzeugübergabe wird bis auf Weiteres geheim gehalten und nur an Spendenempfänger und ausgewählte Begleiter weitergegeben.
Wer den Tag begleiten möchte, damit viele weitere Bedürftige zu einem Fahrzeug kommen, kann sich an die angegebenen Kontakte wenden. Es sind ungefähr noch 100 Fahrzeuge in der Pipeline, die täglich auf eigene Kosten von den KFZ-Rockstars zur Spende straßenfertig gemacht und mit frischem HU-Siegel versehen werden.
Wer die Aktion verfolgen möchte, kann das unter dem Hashtag #MaydayForFluter insbesondere in den sozialen Medien tun. Unter diesem Link sind viele weitere Videos und Fotos von den bisherigen Spendern und Empfängern zu sehen: https://www.facebook.com/...
„Uns ist klar, dass wir nicht alle Autos ersetzen können, aber die ersten Übergaben haben uns gezeigt, wie viel jedes einzelne Auto bewegen kann – und hier werden wir unsere Möglichkeiten und unseren regionalen Einfluss deutschlandweit voll ausschöpfen. Die Autofahrer in jeder Region stehen hinter den Flutopfern", so Robert Merz abschließend.