"Vattenfall hat seine Atomkraftwerke nicht unter Kontrolle. Die jüngste Störfallserie in Brunsbüttel und Krümmel hat bei dem Konzern ein System von sicherheitstechnischen, organisatorischen und personellen Defiziten offenbart. Als Konsequenz daraus reichen der Austausch einzelner Mitglieder der Führungsriege und die Einrichtung eines Bürgertelefons nicht aus. Wir fordern Vattenfall heute auf, die Lizenz für den Betrieb seiner Schrott-Reaktoren zurück zu geben und aus der Nutzung der Atomkraft auszusteigen/", sagt Dirk Seifert, Energiereferent von ROBIN WOOD.
Die Störfälle auf dem Gelände der AKWs Krümmel und Brunsbüttel Ende Juni dieses Jahres waren keine Ausreißer. Seit dem Jahr 2000 hat es allein in diesen beiden Reaktoren insgesamt 159 meldepflichtige Ereignisse gegeben. Darunter waren auch so gravierende Ereignisse wie die Wasserstoffexplosion im Jahr 2001, als direkt neben dem Reaktorbehälter in Brunsbüttel ein Rohr explodierte, ohne dass die Reaktormannschaft auf Warn-Hinweise der Meldeeinrichtungen reagiert und den Atommeiler umgehend vom Netz genommen hätte.
Die zuständige Atomaufsicht war offenbar über Jahre ebenfalls nicht in der Lage, diesen brandgefährlichen Schlampereien Einhalt zu gebieten.
Eine lange Liste mit jahrelang nicht abgearbeiteten Sicherheitsmängeln und fehlenden Sicherheitsnachweisen für das AKW Brunsbüttel macht klar, dass der Reaktor längst nicht mehr - wie vom Atomgesetz gefordert -- auf dem Stand von Wissenschaft und Technik ist. Genau dies sicherzustellen, ist aber Aufgabe der Atomaufsichtsbehörden.
Vattenfall steht auf der heutigen Hauptversammlung darüber hinaus auch wegen seiner Braunkohlepolitik in der Kritik von ROBIN WOOD und weiteren Verbände wie der Grünen Liga und dem Dachverband Kritischer AktionärInnen. Denn der Konzern betreibt die klimaschädlichsten Braunkohlekraftwerke Europas und verwüstet im Osten Deutschlands ganze Landstriche für seine Tagebaue.
ROBIN WOOD wird daher auch künftig gemeinsam mit anderen Umweltorganisationen intensiv dafür werben, dass dem Klimakiller- und Atom-Konzern Vattenfall noch mehr KundInnen davonlaufen und zu einem Ökostrom-Anbieter wechseln. Denn Kundenverluste schmerzen den Konzern dort, wo er es wirklich registriert -- beim Geld.