Die jetzt nachgewiesenen Sicherheitsdefizite im AKW Brunsbüttel lassen nur noch einen Schluss zu: "Der Reaktor muss sofort vom Netz genommen.Solange nicht sämtliche Sicherheitsnachweise von Vattenfall erbracht sind, muss der Reaktor abgeschaltet bleiben," fordert Dirk Seifert, Energie-Referent der Umweltschutzorganisation ROBIN WOOD.
Defizite und Mängel in der Sicherheit des AKW Brunsbüttel, die jetzt aufgedeckt wurden, werfen erhebliche Fragen auch über die Arbeit der zuständigen Atomaufsichtsbehörde in Schleswig-Holstein auf:
"Teilweise seit mehreren Jahren liegen der zuständigen Atomaufsicht in Kiel offenbar relevante Sicherheitsnachweise über das AKW Brunsbüttel nicht vor, ohne dass daraus Konsequenzen für den Betrieb des Atommeilers gezogen werden. Ein PKW ohne Tüv-Plakette würde umgehend stillgelegt - bei einem Atommeiler, wo nicht nachgewiesen werden kann ob die Rohrleitungen den Belastungen im Krisenfall standhalten, kann ungestört von der Aufsichtsbehörde weiter betrieben werden. Das ist ein unhaltbarer Zustand und man muss sich fragen, warum die Atomaufsicht derartige Schlamperein durchgehen lässt? Scheinbar werden erhebliche Sicherheitsdefizite seit Jahren von der Aufsichtsbehörde toleriert und hingenommen," so Dirk Seifert.
Schon bei der Pannenserie im AKW Krümmel wurde deutlich, dass die Kieler Atomaufsicht nicht unbedingt eine glückliche Figur machte. " Scheinbar hat die Kieler Atomaufsicht jahrelang Schlampereien und Defizite in der Sicherheitskultur von Vattenfall hingenommen. Damit wird die Atomaufsicht Teil des Problems, das mit Blick auf Vattenfall offenkundig ist. Ministerin Trauernicht muss umgehend ihren eigenen Laden einer umfassenden unabhängigen Sicherheitsüberprüfung unterziehen - und sich Fragen, ob sie den Anforderungen an die Atomaufsicht gewachsen ist," so Dirk Seifert.