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Bundesregierung beim Schutz der Tropenwälder ohne Konzept und politischen Willen

(lifePR) (Bremen, )
Zum morgigen Tag der Tropenwälder fordert ROBIN WOOD die Bundesregierung auf, sich konsequent für den Schutz der Tropenwälder einzusetzen.
Insbesondere fordert ROBIN WOOD Nachbesserungen bei den Förderbedingungen für Bioenergie, strengere Regeln bei der Beschaffung von Tropenholz für Bauvorhaben des Bundes sowie ein Urwaldschutzgesetz.

Bislang drückt sich die Bundesregierung vor der Verantwortung und gibt den "Schwarzen Peter" weiter an internationale Verhandlungsrunden wie die G8, die Biodiversitätskonferenz der UN oder die EU in Brüssel. Dabei kann und muss die Bundesregierung -- angesichts der rasant fortschreitenden Tropenwaldvernichtung - selbst aktiv werden.

Jährlich verschwinden laut FAO elf Millionen Hektar Wald von diesem Planenten, davon ein Großteil in den Tropen. Dies trägt auch erheblich zum Treibhauseffekt bei. Denn Wälder können große Mengen des Klimakillers CO2 aufnehmen. Insbesondere urwaldähnliche Wälder sind -- verglichen mit Plantagen oder intensiv bewirtschafteten Wäldern -- besonders gute CO2-Speicher. Was passiert, wenn Wälder kahlgeschlagen werden, zeigt das Beispiel Indonesien. Allein die Zerstörung der dortigen Torfwälder verursacht jährlich bis zu einem Viertel der weltweiten CO2-Emissionen.

Die Bundesregierung kann und muss gegensteuern:

Stichwort Bioenergie:

Noch immer werden - gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz - Blockheizkraftwerke gefördert, die mit Palmöl aus den Tropen befeuert werden. Das schafft Anreize, etwa in Indonesien oder Kolumbien Tropenwald zu roden, um dort neue Palmölplantagen anzulegen. ROBIN WOOD fordert die Bundesregierung auf, das Erneuerbare-Energien-Gesetz entsprechend zu ändern und auf EU-Ebene für ein Moratorium bei der Förderung von Agro-Energie aus großflächigen Monokulturen einzutreten. (www.econexus.info/...)

Stichwort Urwaldschutzgesetz:

Ein 2006 vorgelegter Entwurf für ein Urwaldschutzgesetz sah ein nationales Handels- und Besitzverbot für illegales Holz vor. Die Bundesregierung verhinderte das Gesetz mit dem Hinweis darauf, dass die Angelegenheit auf europäischer Ebene im FLEGT-Prozess (Forest Law Enforcemant and Governance and Trade) geregelt würde. Tatsächlich kommt FLEGT auf EU-Ebene kaum voran. Bislang gibt es erst mit fünf Ländern überhaupt nur Verhandlungen für ein Partnerschaftsabkommen. Derweil stammen weiterhin über 70 Prozent des von Indonesien nach Deutschland importierten Holzes aus illegalen Quellen. ROBIN WOOD fordert die Bundesregierung auf, endlich ein Urwaldschutzgesetz zu verabschieden.

Stichwort Beschaffung:

Bei der Holz-Beschaffungspolitik ist die Bundesregierung vor der mächtigen Holzhandelslobby eingeknickt. Als Herkunftsnachweis akzeptieren Bundesbehörden seit Anfang dieses Jahres die Siegel des FSC (Forest Stewartship Council) und des PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) sowie vergleichbare Nachweise. Mit dieser wachsweichen Formulierung ist fast alles möglich. Das Holzsiegel der malaysischen Tropenholzindustrie MTCC steht vor der Anerkennung durch den PEFC. Dann könnte Raubbau-Tropenholz aus Malaysia bei Bundesbaumaßnahmen zum Einsatz kommen.

ROBIN WOOD e.V.

Im Jahr 1982 schlossen sich ein Dutzend UmweltschützerInnen zusammen, weil sie dem lautlosen Sterben der Wälder nicht länger tatenlos zusehen wollten. Sie nannten sich – inspiriert vom legendären Robin Hood – ROBIN WOOD und zogen aus, um als "Rächer der Entlaubten" gewaltfrei in Aktion zu treten. So manchen Schornstein haben die Umweltkletterer besetzt, um politisch für den Erhalt der Wälder zu streiten. Auch heute noch sind kreative und oft spektakuläre Aktionen das Markenzeichen von ROBIN WOOD. Vom spontanen Aktionsverein hat sich ROBIN WOOD zur professionellen, bundesweit engagierten Umweltorganisation entwickelt. Kampagnen-Schwerpunkte sind die Themen Wald, Tropenwald, Energie und Verkehr. Die Zusammenarbeit der ehrenamtlichen AktivistInnen mit den hauptamtlichen Kräften hat sich in allen Bereichen bewährt. Getragen werden Arbeit und Vereinspolitik von den ehrenamtlichen Mitgliedern, die sich in Regionalgruppen zusammengeschlossen haben. Zwei- bis dreimal im Jahr treffen sich gewählte VertreterInnen der Regionalgruppen zu Delegiertenversammlungen. Sie entscheiden basisdemokratisch über alle Kampagnen, Strategien und größeren Ausgaben. Für die kontinuierliche Information der Öffentlichkeit sorgen die Schwedter Redaktion mit dem vierteljährlich erscheinenden ROBIN WOOD-Magazin und die Pressestelle in Hamburg. ROBIN WOOD ist als gemeinnütziger Verein anerkannt. Um unabhängig zu bleiben, finanziert sich ROBIN WOOD durch Mitgliedsbeiträge und Spenden.

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