Rund 350 Menschen hatten sich heute früh um acht Uhr trotz eisiger Kälte zu einer Kundgebung am Fuße der Buche versammelt. In der ausladenden Krone des alten Baumes hatten es sich rund ein Dutzend ROBIN WOOD-AktivistInnen bequem gemacht, um seine Fällung zu behindern.
Die Polizei stand schon bereit, ebenso wie mehrere Hubwagen zur Räumung der KletterInnen, als die Stadt entschied, wegen der großen Proteste und der großen Medienpräsenz heute nicht zu räumen. Als diese Nachricht bekannt wurde, verwandelte sich die Anspannung vor Ort in Ausgelassenheit. "Wir haben auf der Straße gefeiert, dass unser Protest diese Wirkung hat. Ohne diesen Widerstand wäre die Buche längst gefällt und die Realisierung der Waldschlösschenbrücke wieder einen Schritt vorangekommen", sagt Sara-Ann Lampmann von ROBIN WOOD. "Für die Stadt und für Ministerpräsident Milbradt ist dies heute eine weitere riesengroße Schlappe."
Die Stadt wird eine Räumung nun nicht noch einmal vorher öffentlich ankündigen und darauf setzen, dass dadurch die öffentliche Aufmerksamkeit geringer ausfallen wird als heute. "Wir werden jetzt wachsam bleiben und weiterhin daran arbeiten, es den Betonköpfen, die das Elbtal mit einer riesigen Autobrücke kaputt machen wollen, so schwer wie irgend möglich zu machen", so Lampmann.
Nächste Demo gegen die Waldschlösschenbrücke am Sonntag, den 13. Januar. Treffpunkt um 17 Uhr am Goldenen Reiter, Fackelzug zur Waldschlösschenwiese mit Kundgebung.