"Angela Merkel versucht, der Öffentlichkeit den Klima-Kompromiss als Durchbruch und Erfolg zu verkaufen. Tatsächlich wird das Problem weiter vertagt. Angesichts der dramatischen Verschärfung des Klimaproblems ist das ein Armutszeugnis", sagt Hanna Poddig von ROBIN WOOD.
An den Protesten gegen den G8-Gipfel haben sich ROBIN WOOD-AktivistInnen an vielen Stellen beteiligt. So waren am 30. Mai vier AktivistInnen von ROBIN WOOD in Bad Doberan und Hinter Bollhagen auf Bäume geklettert und hatten Transparente quer über die Straße gehängt, um so gegen die weiträumigen Demonstrationsverbote durch die Polizei zu protestieren. Im Rostocker Stadthafen waren ROBIN WOODlerInnen auf Verladekräne geklettert und hatten dort ein großes Banner mit der Aufschrift "Gebt 8 auf das Klima!" befestigt. Viele hatten sich mit in den Camps einquartiert. "Dort war eine ganz besondere Solidarität zu spüren", erzählt ROBIN WOOD-Aktivistin Juliane. "Eine andere Welt ist möglich -- das war nicht bloß ein Spruch, sondern dort zu erleben."
Die DemonstrantInnen haben es gemeinsam erreicht, den Tagungsort in Heiligendamm auf dem Landweg unerreichbar zu machen. Tausende haben während des Gipfels sogar die ganze Nacht über auf den Zufahrtsstraßen zu Heiligendamm ausgeharrt. Dabei ließen sich die meisten durch das brutale Vorgehen der Polizei nicht provozieren. Die ging in vielen Situationen mit unverhältnismäßiger Härte gegen friedliche DemonstrantInnen vor. So berichten ROBIN WOOD-AktivistInnen, dass die Polizei TeilnehmerInnen einer Blockade in Hinter Bollhagen abwechselnd mit neun Wasserwerfern und Spalieren von knüppelnden Beamten angriff.
ROBIN WOOD spürt, dass die Bewegung durch die Proteste in Heiligendamm neuen Zulauf erfährt und nimmt dies als Ansporn, weiter vor allem auf die deutsche Regierung und die deutsche Wirtschaft Druck zu machen, ihren Kohlendioxid-Ausstoß hierzulande drastisch zu reduzieren. "Wir wollen nicht darauf warten, bis sich die ganze Welt auf Klimaziele geeinigt hat und derweil zusehen, wie in Deutschland mindestens 28 neue Kohlekraftwerke gebaut werden", sagt Hanna Poddig. "Wir können handeln- jetzt und hier."