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Landkonflikt bei Zellstoffkonzern Aracruz in Brasilien flammt weiter auf

(lifePR) (Bremen, )
Seit Mittwoch halten im Brasilianischen Bundesstaat Espirito Santo Tupinikim und Guarani Indianer 11000 ha Land besetzt, das sie von dem Zellstoffkonzern Aracruz zurück fordern. Zur gleichen Zeit besetzten Quilombolas, so nennen sich die Nachfahren afrikanischer Sklaven in Brasilien, ebenfalls ein Landgebiet, das Aracruz ihnen gestohlen haben soll. Die Umweltorganisation ROBIN WOOD fordert Kunden von Aracruz wie Kimberly-Clark (Haakle, Kleenex) auf, ihre Geschäftsbeziehungen zu dem brasilianischem Skandalunternehmen sofort zu beenden.

Die Tupinikim und Guarani Indianer befinden sich seit über 24 Stunden auf den von ihnen beanspruchten 11 000 ha und haben bereits damit begonnen, ihre ehemaligen Dörfer Olho d'Agua, Macacos und Areal wieder aufzubauen. Dies sind jene Indianerdörfer, die laut Angaben der Tupinikim und Guarani von Aracruz zerstört wurden, als der Zellstoffkonzern vor Jahrzehnten in indigenes Land eindrang. Anfang 2006 wurde eine ähnliche Aktion von der brasilianischen Bundespolizei unter tatkräftiger Mithilfe von Aracruz gewaltsam beendet. Bulldozer walzen damals die gerade errichteten Dörfer nieder und auf flüchtende Indianer wurde mit Hubschraubern jagt gemacht. Die Tupinikim und Guarani warten noch immer vor eine abschließende Unterschrift des brasilianischen Justizministers, die diesen Landkonflikt beenden könnte.

Darüber hinaus ist Aracruz in schwere Landkonflikte mit den Quilombolas verwickelt. Quilombolas sind Nachfahren afrikanischer Sklaven in Brasilien, die bis vor kurzem keinerlei Landrechte hatten. Dies wurde von der Regierung Lula 2003 geändert. In diesem Jahr sind ihnen im Norden von Espirito Santo erste Landflächen zugesprochen worden. Die Quilombola- Kommune Linharinho bekam über 9000 ha Land zugesprochen, wovon über 80% noch mit Eukalyptus von Aracruz besetzt sind. Aracruz fordert für diesen Baumbestand jetzt eine Entschädigung und versucht weiterhin, mit juristischen Winkelzügen jede Landrückgabe zu verhindern.

Die Quilombolas in Linharinho haben jetzt das Recht in die eigene Hand genommen und halten die 9000 ha besetzt. Sobald Aracruz endgültig verschwunden ist, wollen Sie mit der Rekonstruktion ihrer Dörfer beginnen, die bei der Landnahme durch Aracruz zerstört wurden.

"Angesichts dieser dramatischen Entwicklung fordern wir alle Kunden von Aracruz auf, ihre Geschäftsbeziehungen zu Aracruz sofort zu beenden", sagt ROBIN WOOD Tropenwaldreferent Peter Gerhardt. "/Die großen Abnehmer wie Kimberly-Clark (Haakle, Kleenex) tragen hier eine besonders große Verantwortung, aber auch mittelständische Unternehmen, wie die Osnabrücker Firma Felix Schoeller die aus Zellstoff von Aracruz Fotopapier herstellt, sollten jetzt schnell und konsequent handeln."

Gesprächspartner in Brasilien vermitteln wir Ihnen gern.

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Im Jahr 1982 schlossen sich ein Dutzend UmweltschützerInnen zusammen, weil sie dem lautlosen Sterben der Wälder nicht länger tatenlos zusehen wollten. Sie nannten sich – inspiriert vom legendären Robin Hood – ROBIN WOOD und zogen aus, um als "Rächer der Entlaubten" gewaltfrei in Aktion zu treten. So manchen Schornstein haben die Umweltkletterer besetzt, um politisch für den Erhalt der Wälder zu streiten. Auch heute noch sind kreative und oft spektakuläre Aktionen das Markenzeichen von ROBIN WOOD. Vom spontanen Aktionsverein hat sich ROBIN WOOD zur professionellen, bundesweit engagierten Umweltorganisation entwickelt. Kampagnen-Schwerpunkte sind die Themen Wald, Tropenwald, Energie und Verkehr. Die Zusammenarbeit der ehrenamtlichen AktivistInnen mit den hauptamtlichen Kräften hat sich in allen Bereichen bewährt. Getragen werden Arbeit und Vereinspolitik von den ehrenamtlichen Mitgliedern, die sich in Regionalgruppen zusammengeschlossen haben. Zwei- bis dreimal im Jahr treffen sich gewählte VertreterInnen der Regionalgruppen zu Delegiertenversammlungen. Sie entscheiden basisdemokratisch über alle Kampagnen, Strategien und größeren Ausgaben. Für die kontinuierliche Information der Öffentlichkeit sorgen die Schwedter Redaktion mit dem vierteljährlich erscheinenden ROBIN WOOD-Magazin und die Pressestelle in Hamburg. ROBIN WOOD ist als gemeinnütziger Verein anerkannt. Um unabhängig zu bleiben, finanziert sich ROBIN WOOD durch Mitgliedsbeiträge und Spenden.

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