Der Hamburger Senat und der Stromkonzern Vattenfall hatten gestern Nachmittag mitgeteilt, sie hätten sich über die Bedingungen für eine vorzeitige Baugenehmigung geeinigt. Demnach soll das 1.650 Megawatt-Steinkohlekraftwerk gegenüber bisherigen Plänen eine etwas erhöhte Wärmeerzeugung bekommen. Zudem soll sichergestellt werden, dass die Elbe durch die Einleitung des Kühlwassers aus dem Kraftwerk um nicht mehr als drei Grad aufgeheizt wird.
"Bürgermeister Ole von Beust und Vattenfall haben sich auf die modernste Methode zur Fortsetzung der Klimakatastrophe geeinigt", kommentiert Dirk Seifert, Energiereferent von ROBIN WOOD. "Auch energiepolitisch ist die Entscheidung fatal, denn sie behindert den Wettbewerb auf dem Strommarkt und stärkt den ohnehin marktbeherrschenden Konzern Vattenfall."
Um die Kritiker des Projektes einzulullen, versprechen Senat und Vattenfall, eine Technik zur Abtrennung der klimaschädlichen CO2-Emissionen zu bauen -- sofern sie denn eines Tages verfügbar sein sollte. Bereits absehbar ist, dass die CO2-Abscheidung den Wirkungsgrad der Kraftwerke deutlich verschlechtern und damit die Ressourcenverschwendung fortsetzen wird. Außerdem sind die Probleme mit der dann erforderlichen Endlagerung der gigantischen Mengen von CO2 bis heute nicht geklärt.
Gegenüber der Öffentlichkeit betonen Senat und Vattenfall, dass Moorburg einen "neuen Weg beim Klimaschutz" darstelle und das Kraftwerk mit "moderner Umweltschutztechnik" ausgestattet sein werde.
"Senat und Vattenfall geben sich alle Mühe, die Dinge schön zu reden.
Fakt aber bleibt, dass die zusätzlichen Emissionen durch das Kraftwerk Moorburg das Klima erheblich belasten werden. Fast zwei Milliarden Euro werden beim Bau der Anlage fehlinvestiert. Modern und zukunftsweisend wäre es, dieses Kapital in erneuerbare Energien und kleine dezentrale Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung zu investieren", stellt Dirk Seifert fest.
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Mehr zu Moorbug unter: www.kohle-killt-klima.de