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Vattenfall setzt voll auf Klimakatastrophe

Neue Braunkohle-Abbaugebiete benannt / ROBIN WOOD-AktivistInnen halten Bäume im Lacomaer Teichgebiet weiterhin besetzt

(lifePR) (Cottbus, )
Während die Baumbesetzung von ROBIN WOOD in der von Abbaggerung bedrohten Teichlandschaft von Lacoma nahe Cottbus andauert, hat Vattenfall gestern bekannt gegeben, welche weiteren Gebiete der Konzern noch zerstören will, um dort Braunkohle abzubaggern. Rund 1000 weitere Menschen würden dadurch ihr Zuhause verlieren.

Der Energieriese will drei weitere Tagebaue zur Fortsetzung seiner klimaschädlichen Braunkohleverstromung in den Kraftwerken Jänschwalde und Schwarze Pumpe in Angriff nehmen: Jänschwalde Nord, Bagenz-Ost und Spremberg-Ost. Der Genehmigungsantrag für Jänschwalde-Nord soll bereits im kommenden Jahr gestellt werden. Für den Tagebau würden nach 2020 die Gemeinden Atterwasch, Grabko und Kerkwitz dem Erdboden gleich gemacht, fast 1000 EinwohnerInnen würden dort vertrieben.

Derzeit betreibt Vattenfall drei Tagebaue in der Region, die - zusätzlich zu den drei neu aufzuschließenden Gebieten -- erweitert werden sollen. Einer davon ist der Tagebau Cottbus-Nord, für den gerade die Lakomaer Teiche verschwinden sollen, wogegen zurzeit die ROBIN WOOD-AktivistInnen in den besetzten Bäumen demonstrieren. Für einen weiteren in Welzow-Süd sollen ab 2015 die Dörfer Proschim und Teile von Welzow abgebaggert werden. Entsprechende Genehmigungsanträge für das Teilfeld II hat Vattenfall im Juli dieses Jahres gestellt. Auch hier würden dann noch einmal 1000 EinwohnerInnen ihre Heimat verlassen müssen.

In einem Braunkohle-Gutachten im Auftrag des brandenburgischen Wirtschaftsministeriums waren sogar sieben neue potentielle Abbaugebiete genannt worden. "Vattenfall verfolgt eine Salamitaktik. Die anderen potentiellen Tagebaugebiete sollten sich nicht sicher fühlen, auch sie stehen auf der Wunschliste von Vattenfall", sagt Daniel Häfner, Sprecher der Initiativgruppe "Freunde von Lacoma", die die Baumbesetzung mitträgt. "Die Verbrennung der Braunkohle aus den drei neuen Tagebauen würde so viel Kohlendioxid emittieren wie die gesamte deutsche Industrie in einem Jahr. Unsere Proteste in Lacoma sind auch Proteste gegen den Neuaufschluss von Tagebau-Gebieten, gegen Landschaftszerstörung und Klimawandel."

Dirk Seifert, Energiereferent von ROBIN WOOD: "Vattenfall will offenbar weiter aktiv an der Klimakatastrophe arbeiten. Diesen Plan wollen wir durchkreuzen -- mit der aktuellen Baumbesetzung und weiteren Aktionen, die folgen werden. Der Energie-Riese Vattenfall beginnt zu schrumpfen. Schon über 100.000 Kunden sind ihm davongelaufen. Es ist die Sprache des Geldes, die dieser Konzern versteht. Deshalb fordern wir alle auf: Geben Sie Vattenfall ein klares Zeichen, dass Sie diese Politik auf Kosten von Mensch, Natur und Klima nicht mittragen. Wechseln Sie zu einem Ökostromanbieter!"

Peter Fromm, Sprecher von Vattenfall in der Lausitz, hatte bereits am Montag dieser Woche, dem ersten Tag der Baumbesetzung, bei einem Besuch vor Ort angekündigt, die Aktion am Dienstag beenden lassen zu wollen.

Die KletterInnen fanden seine Argumente wenig überzeugend und setzen ihre Aktion bis auf weiteres fort.

ROBIN WOOD e.V.

Im Jahr 1982 schlossen sich ein Dutzend UmweltschützerInnen zusammen, weil sie dem lautlosen Sterben der Wälder nicht länger tatenlos zusehen wollten. Sie nannten sich – inspiriert vom legendären Robin Hood – ROBIN WOOD und zogen aus, um als "Rächer der Entlaubten" gewaltfrei in Aktion zu treten. So manchen Schornstein haben die Umweltkletterer besetzt, um politisch für den Erhalt der Wälder zu streiten. Auch heute noch sind kreative und oft spektakuläre Aktionen das Markenzeichen von ROBIN WOOD. Vom spontanen Aktionsverein hat sich ROBIN WOOD zur professionellen, bundesweit engagierten Umweltorganisation entwickelt. Kampagnen-Schwerpunkte sind die Themen Wald, Tropenwald, Energie und Verkehr. Die Zusammenarbeit der ehrenamtlichen AktivistInnen mit den hauptamtlichen Kräften hat sich in allen Bereichen bewährt. Getragen werden Arbeit und Vereinspolitik von den ehrenamtlichen Mitgliedern, die sich in Regionalgruppen zusammengeschlossen haben. Zwei- bis dreimal im Jahr treffen sich gewählte VertreterInnen der Regionalgruppen zu Delegiertenversammlungen. Sie entscheiden basisdemokratisch über alle Kampagnen, Strategien und größeren Ausgaben. Für die kontinuierliche Information der Öffentlichkeit sorgen die Schwedter Redaktion mit dem vierteljährlich erscheinenden ROBIN WOOD-Magazin und die Pressestelle in Hamburg. ROBIN WOOD ist als gemeinnütziger Verein anerkannt. Um unabhängig zu bleiben, finanziert sich ROBIN WOOD durch Mitgliedsbeiträge und Spenden.

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