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Vattenfall zerstört Lacoma

(lifePR) (Bremen, )
Entgegen anders lautenden Meldungen von Vattenfall dauerte die Baumbesetzung durch AktivistInnen von ROBIN WOOD aus Protest gegen den Braunkohleabbau in den Lacomar Teichgebieten bei Cottbus bis heute zum späten Vormittag an. Gegen 11.30 Uhr holte die Feuerwehr den letzten Kletterer aus den Bäumen. Vattenfall will hier den Kahlschlag, um den Braunkohleabbau zu erweitern.

Gestern hatte die Betriebsfeuerwehr von Vattenfall zusammen mit Mitarbeitern eines privaten Sicherheits- und Detekteiunternehmens den ganzen Tag über daran gearbeitet, die UmweltschützerInnen zu räumen. Die Baumfällarbeiten in dem Gebiet liefen parallel dazu weiter.

Insgesamt 17 AktivistInnen aus den Bäumen und umstehende wurden gestern von der Polizei in Gewahrsam genommen und erst in der Nacht wieder freigelassen. Heute sind bisher weitere fünf UmweltschützerInnen in Gewahrsam genommen worden. Insgesamt haben die AktivistInnen 12 Bäume besetzt gehalten.

In den Baumwipfeln spielten sich gestern dramatische Szenen ab, bei denen es mehrfach zu einer erheblichen Gefährdung der KletterInnen kam, ohne dass die Polizei eingriff.

"Ein Vattenfall-Feuerwehr-Mann hat den Baumstamm, an dem ich etwa sieben Meter Höhe über dem Boden hing bis auf einem halben Meter über meinem Kopf mit einer Motorsäge abgesägt. Eine der abgesägten Baumscheiben ist auf mich drauf gestürzt", sagt Tobi, einer der Kletterer.

"Während ich in einer Seilverbindung zwischen zwei Wipfeln hing, fällte ein Feuerwehr-Mann trotz meiner Warnungen eine großen Baum so, dass seine Krone direkt auf mich zustürzte und nur etwa drei Meter von mir entfernt auf den Boden krachte," sagte Steph.

"Ein Polizist drohte mir mit einem Messer in der Hand aus dem Korb einer Drehleiter, das Kletterseil durchzuschneiden, an dem ich in etwa 15 Meter Höhe zwischen zwei Bäumen gesichert hing," sagte Kathrin.

ROBIN WOOD prüft rechtliche Schritte gegen Vattenfall.

Ute Bertrand, Pressesprecherin von ROBIN WOOD: "Wir haben miterleben müssen, wie der Konzern Vattenfall vorgeht, wenn er seine Interessen gefährdet sieht: Rücksichtslos, ohne Augenmaß und manipulativ. Von dem offenen Dialog, den Vattenfall derzeit in ganzseitigen Zeitungsanzeigen nach der Pannenserie in seinen Atommeilern in den vergangenen Monate verspricht, ist keine Spur. Das die Baumbesetzung angeblich bereits gestern Vormittag beendet wurde, war eine reine Desinformation von Vattenfall."

Weiter sage Ute Betrand: "Es ist bitter mit anzuschauen, das die Lacomaer Teichlandschaft jetzt hier zerstört wird. Vattenfall ist durch die Protestaktion noch stärker unter Druck geraten sich für sein Zerstörungswerk zu rechtfertigen. Die schwindenden Kundenzahlen zeigen, dass der Energieriese schwächer wird und an Zustimmung verliert."

ROBIN WOOD e.V.

Im Jahr 1982 schlossen sich ein Dutzend UmweltschützerInnen zusammen, weil sie dem lautlosen Sterben der Wälder nicht länger tatenlos zusehen wollten. Sie nannten sich – inspiriert vom legendären Robin Hood – ROBIN WOOD und zogen aus, um als "Rächer der Entlaubten" gewaltfrei in Aktion zu treten. So manchen Schornstein haben die Umweltkletterer besetzt, um politisch für den Erhalt der Wälder zu streiten. Auch heute noch sind kreative und oft spektakuläre Aktionen das Markenzeichen von ROBIN WOOD. Vom spontanen Aktionsverein hat sich ROBIN WOOD zur professionellen, bundesweit engagierten Umweltorganisation entwickelt. Kampagnen-Schwerpunkte sind die Themen Wald, Tropenwald, Energie und Verkehr. Die Zusammenarbeit der ehrenamtlichen AktivistInnen mit den hauptamtlichen Kräften hat sich in allen Bereichen bewährt. Getragen werden Arbeit und Vereinspolitik von den ehrenamtlichen Mitgliedern, die sich in Regionalgruppen zusammengeschlossen haben. Zwei- bis dreimal im Jahr treffen sich gewählte VertreterInnen der Regionalgruppen zu Delegiertenversammlungen. Sie entscheiden basisdemokratisch über alle Kampagnen, Strategien und größeren Ausgaben. Für die kontinuierliche Information der Öffentlichkeit sorgen die Schwedter Redaktion mit dem vierteljährlich erscheinenden ROBIN WOOD-Magazin und die Pressestelle in Hamburg. ROBIN WOOD ist als gemeinnütziger Verein anerkannt. Um unabhängig zu bleiben, finanziert sich ROBIN WOOD durch Mitgliedsbeiträge und Spenden.

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