Größtes B&B Hotel Deutschlands
Der Klinkerbau bietet auf sieben Ebenen und einer Fläche von 6.790 Quadratmetern insgesamt 221 Zimmer und ist damit das größte B&B Hotel Deutschlands. Im Erdgeschoss steht ein großzügiger Bar- und Restaurantbereich zur Verfügung.
Jahrzehntelang befand sich auf dem Grundstück an der Oskar-Jäger-Straße ein Produktions- und Bürogebäude der beiden Getränkeproduzenten Afri-Cola und Bluna, die hier seit den 1960er-Jahren ihre Limonaden herstellten. Nach der Verlagerung der Produktion blieben immerhin noch die Verwaltung und der Vertrieb der beiden Marken für einige Jahre an dem Standort. Im Zuge der Bauarbeiten für das geplante Hotel wurde der Bestandsbau jedoch komplett abgebrochen.
Organische Gliederung
Stattdessen trifft der Blick jetzt auf einen winkelförmig organisierten Klinkerbau mit kontrastreich gestalteter Lochfassade. Das Sockelgeschoss, das fünfte Obergeschoss, das rückseitig aufgesetzte Staffelgeschoss sowie die äußere Gebäudekante in Richtung Nordwesten wurden jeweils mit anthrazitfarbenen Klinkern gestaltet, die vier Ebenen dazwischen treten mit einer weißgrauen Klinkerfassade hervor: „Es ergibt sich damit eine organische Einfassung und Gliederung der Fassade, die die Massivität des Baukörpers auflockert“, erklärt Architektin Alexandra Grund. Eine Besonderheit ist außerdem die dem Grundstück angepasste Kubatur des Gebäudes mit ihren besonderen Eckenwinkeln von rund 118° und 62°.
Ergänzt wird das Konzept durch das Firmenlogo und den Hotelschriftzug in grün, gelb und braun. Auf den ersten Blick ist der Neubau damit als klassisches B&B Hotel zu erkennen. Ein schönes Detail sind außerdem die im Foyer sowie den Außenanlagen des Hotels aufgestellten Tongefäße, in denen früher die Essenzen des koffeinhaltigen Getränks gelagert wurden und die jetzt einen gelungenen Verweis auf die ehemalige Nutzung darstellen.
Klinker statt Putz
Nach einer ersten Bemusterung war ursprünglich vorgesehen, die dunklen Fassadenbereiche mit dem Röben Klinker AARHUS anthrazit in Verbindung mit einer schwarzen Fugenfarbe auszubilden und die hellen Bereiche weiß zu verputzen. Nach intensiver Beratung hatte sich der Bauherr aber schließlich dazu entschieden, beide Bereiche mit Klinkern in gleicher Oberfläche und Materialität, allerdings in klar voneinander abgesetzter Farbigkeit umzusetzen. So wurden die hellen Fassadenbereiche nun abweichend mit den Röben Keramik-Klinkerriemchen AARHUS weißgrau ausgebildet: „Im Verbund mit den dunklen Klinkerrriemchen AARHUS anthrazit war es somit möglich, eine durchgehend keramische Hülle umzusetzen, ohne dabei den gesetzten Kostenrahmen zu übersteigen“, erklärt Alexandra Grund.
Kompliziert: Spitze Ecken
Eine Herausforderung blieb jedoch die Ausführung der Gebäudeecken. „Aufgrund der technischen Möglichkeiten und der Erfahrung bei Röben können neben konventionellen 90°-Winkelriemchen auch Winkelriemchen abweichend vom rechten Winkel hergestellt werden“, erklärt Ralf Theil, Geschäftsführer der Tiedeken GmbH. „Das war in diesem Fall nötig, um die ungewöhnlichen Winkel der Außenecken umsetzen zu können.“ Besondere handwerkliche Sorgfalt erforderten dabei die spitzwinkeligen Gebäudeecken! Mit den exakt gefertigten Winkelriemchen und der maßhaltigen Ausführung auf dem WDVS konnten die Bereiche technisch und optisch sauber realisiert werden. Hinzu kommt die hohe farbliche Homogenität der Klinkerriemchen aus dem Werk Bannberscheid. Im Ergebnis entspricht die Fassade damit exakt den Vorstellungen der Architekten und des Bauherrn.