Professor Braus: „Jugendliche sind die kostbarste Ressource der Gesellschaft“
Diese Einschätzung teilte der Neurologe Professor Dr. Dieter Braus, Klinikdirektor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Vitos Eichberg. Er beschrieb in seiner key-note auf der Tagung die Jugendlichen als kostbarste Ressource der Gesellschaft. Kreativität, die Fähigkeit, Grenzen zu überwinden, die Lust, neue Dinge auszuprobieren und andere Lösungen zu finden, stammten häufig von Menschen im Alter zwischen 12 und 25 Jahren. Die Gesellschaft würde jedoch zunehmend älter werden, sie benötige mehr von diesem Innovationspotenzial. Das sei auch der Grund, „warum unsere Pubertierenden ein großes Problem haben“. Die jungen Menschen bringen auf verschiedenste Weise ihren Wunsch nach Veränderung zu Ausdruck.Die Lust Veränderungen auszuprobieren, und andere Lösungen zu finden als die herkömmlichen, stellt auch die maßgebliche Triebfeder für die Jugendlichen dar, die sich bei Rotary für ein Auslandsjahr bewerben. Rotary sorgt dabei zwar für die Schulplätze und die sichere Unterbringung in Gastfamilien, die jungen Menschen müssen aber die wichtigsten Herausforderungen selbst meistern:„Sie müssen lernen, wie es ist, sich in einer anderen Kultur zurechtzufinden. Sie erkennen, wie schwer es sein kann, eine zusätzliche Fremdsprache zu lernen. Aber sie erleben auch, dass es gelingt, sich mit entsprechender Offenheit und Selbstvertrauen, in sehr kurzer Zeit zu integrieren sowie Wertschätzung zu genießen. Die Jugendlichen lernen, dass man Probleme sehr gut auch gemeinsam mit Andersdenkenden lösen kann, und erleben in ihrem Alltag Vielfalt als eine Bereicherung“ stellte Kurt Wengenroth dar. „Dieser charakterliche Reifeprozess führt zur Entwicklung von reiferen, offeneren Persönlichkeiten. In einer Zeit, in der Abgrenzung vom Fremden hoffähig gemacht werden soll, kann diese Persönlichkeitsentwicklung nicht hoch genug eingeschätzt und bewertet werden. Das ist die eigentliche Qualität des Rotary Jugendaustauschs, und darauf kann Rotary mehr als stolz sein“, ist Helmut Lanfermann überzeugt.