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Schläferzellen - Wie groß ist die Gefahr in Deutschland?

RTLII präsentiert: Am Samstag, den 26. Juli 2008 um 22:10 Uhr bei RTL II

(lifePR) (Grünwald, )
"Allahu Akbar", Gott ist groß: Vor dem Selbstmordattentat sprechen die Männer ein Gebet. Ihre Bombe reißt viele unschuldige Menschen in den Tod. Ein Szenario, das für die Sicherheitsexperten hierzulande lange Zeit nur schwer vorstellbar war, denn Deutschland galt auch nach dem 11. September 2001 allenfalls als "abstrakter Gefährdungsraum". Im April 2007 änderte sich diese Einschätzung schlagartig: Die CIA meldete, dass eine Gruppe radikal-islamischer Kurden einen Anschlag auf Deutschland plane. Am 10. Juni wurden in Pakistan drei Terrorverdächtige festgenommen, zwei von ihnen stammen aus der Bundesrepublik. Erstmals ließen daraufhin offizielle Stellen verlauten, dass Deutschland im Fokus von Terroristen steht.

Im September 2007 konnte der bisher schwerwiegendste geplante Terroranschlag in letzter Minute verhindert werden: Die "Sauerland-Bomber" hatten sich 730 Kilogramm Wasserstoff-Peroxid-Lösung beschafft. Eine Menge, die für eine größere Sprengkraft als bei den Anschlägen in Madrid und London gereicht hätte. Der Koordinator soll ein Deutscher (28) aus Ulm gewesen sein. Die Islamische Dschihad Union (IJU) gab im Internet bekannt, dass die Anschläge zur Schließung des deutschen Luftstützpunktes Temez in Usbekistan führen sollten. Zudem zeigt dieser Fall, dass nicht mehr nur Menschen aus islamischen Ländern, sondern verstärkt auch Deutsche, die sich erst kürzlich zum Islam bekannt haben, zu Attentätern ausgebildet werden.

Im März 2008 dann die nächste besorgniserregende Nachricht: Ein aus Bayern stammender Türke sprengte sich in Afghanistan vor einer amerikanischen Militäreinrichtung in die Luft. Er war der erste direkt aus Deutschland stammende Selbstmordattentäter. Er kündigte seinen Job in Deutschland, ließ seine Familie in der Türkei zurück, um sich von der Islamischen Dschihad Union in Pakistan zum Selbstmordattentäter ausbilden zu lassen.

Die Fakten deuten darauf hin, dass der Dschihad längst unsere Gesellschaft erreicht hat. Laut dem Bundeskriminalamt laufen derzeit 189 Ermittlungsverfahren mit islamistischterroristischem Hintergrund. Die Mehrzahl betrifft die Bildung terroristischer Vereinigungen, speziell die Finanzierung und Rekrutierung von Kämpfern. Derzeit leben geschätzte 3,4 Millionen Muslime in Deutschland, rund 32.000 davon sind nachweislich Mitglieder radikalislamischer Organisationen. Geschätzte 700 Personen werden zurzeit durch den Verfassungsschutz und die Geheimdienste beobachtet. 10 Prozent davon gelten als militant und haben Gefährdungspotential.

Bei der ganzen Diskussion um die terroristische Bedrohung in Deutschland bleibt die Frage: Handelt es sich um eine reale Bedrohung oder um eine Panikmache der Politiker? Ist Deutschland lediglich ein "Ruheraum" für internationale Terroristen, wie führende Terrorismusforscher die derzeitige Lage beschreiben, oder konkretes Anschlagsziel?
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