Am Ende des zentralen Korridors "Decumanus" der Mailänder Weltausstellung erblickt der Besucher eine Gruppe von drei flachen, langen Hallen aus Holz, die durch ihre Schlichtheit und Natürlichkeit beeindrucken. Die durchbrochenen Seitenwände unterstützen den offenen, freundlichen Eindruck. Zwischen den Gebäuden wachsen in Hochbeeten Kräuter und Gemüsepflanzen, die einen reizvollen farblichen Kontrast zum hellen Holz bilden und dessen Natürlichkeit unterstreichen.
Die in einem Dreieck angeordneten Holzgebäude hat der Südtiroler Holzbauspezialist Rubner. Das Projekt dafür stammt aus dem Studio Herzog & De Meuron. Rubner montierte die Hallen auf dem 3300m² großem Areal direkt vor Ort aus insgesamt 320 m³ Leimbindern. Die dreieckige Anordnung der Hallen erinnert an die alten Bauernhöfe der Lombardei und verweist damit auf die lokale, traditionelle Nahrungsmittelproduktion. Auch das Baumaterial knüpft an die Themen Nachhaltigkeit und bewusster Umgang mit der Natur und ihren Schätzen an: Es ist nachhaltig produziertes, zu 100% PEFC-zertifiziertes Lärchenholz. Damit steht es im Einklang mit der Slow-Food-Philosophie, einer Bewegung, die sich seit fast 30 Jahren weltweit für die Artenvielfalt einsetzt. Denn für sie ist Biodiversität ein Weg zu guter, sauberer und fairer Ernährung für alle. Genauso folgen die Gebäude dem Leitspruch der EXPO - "Feeding the Planet. Energy for Life". Die italienische Zeitschrift "Touring Club" kürte den Slow Food Pavillon sogar zu einem der zehn Gebäude der Weltausstellung, die das Motto am erfolgreichsten umsetzten. Im Innern der Hallen können die Besucher die Artenvielfalt von Nahrungsmitteln erfahren - und selber kosten. Nach dem Ende der EXPO werden die Hallen abgebaut und - ganz im Sinne der Nachhaltigkeit - für neue Projekte verwendet.