Betonsockel + Lärchenschalung
Die Salzlagerhalle wurde so konzipiert, dass sie einerseits über ein großes Fassungsvermögen verfügt, sich andererseits aber auch in die bestehende Geländetopografie einfügt - ihr als Fahrtrog ausgebildeter Betonsockel befindet sich so mit halber Hallenhöhe im Hang. Die reduzierte Bauhöhe beansprucht nur die halbe Hallenabstandfläche zu den nördlichen Nachbargrundstücken.
Der Baukörper misst insgesamt 12,5 x 40 m (Firsthöhe ab Boden: 9,8 m). Rubner Holzbau verantwortete bei dem Vorhaben die Werkplanung, die Vorfertigung und Montage von Dach- und Wandelementen aus Holz sowie die der Aussteifungskonstruktion an den Knotenpunkten. Im Zuge der Projektrealisierung wurden 780 m² Dachelemente als Rippenplatte (π-Platten) und 84 Wand- und Giebelbauteile verarbeitet. Die biegesteifen Knotenpunkte bilden 128 Dreiecksplatten aus Furnierschichtholz.
Der waagrecht geschalte Betonsockel greift die Struktur der Lärchenschalung des Holzaufbaues auf. Dabei trennt eine klare, umlaufende Bauteilfuge den Sockel vom Aufsatz. Die Schenkel der mit Dreischichtplatten beplankten Dreigelenksbinder kragen zur Hofseite 7 m aus und bilden ein großzügiges Unterstelldach für Geräte. Die im Werk vorgefertigten Holzelemente wurden binnen vier Arbeitstagen aufgerichtet.
Der Pflege- und Instandhaltungsaufwand der Halle reduziert sich auf ein Minimum - außen durch die optisch raffinierte, geflammte Lärchenschalung, die witterungsbeständig und wartungsfrei ist, im Inneren durch die natürliche Resistenz des Holzes gegenüber der aggressiv-korrosiven Umgebung. Der Verzicht auf metallische Verbindungsmittel gewährleistet eine maximale Widerstandsfähigkeit. Sämtliche Kontaktflächen zum Salz sind aus Holz.
Holz als idealer Baustoff
Holz als Werkstoff hat für den Bau von Salzlagerhallen eine lange Tradition. Seine Resistenz gegen Salz wird von keinem anderen Werkstoff erreicht. Auch der Fahrtrog ist im Halleninneren mit Holz ausgeschlagen. Die umlaufend stehende Schalung schützt den dahinter liegenden Beton vor Anprall. Die Rippenplatten des Holzaufbaus der Halle in Donauwörth sind mit achteckigen Eichenstabdübeln schenkelweise verbunden. Beim Vorgängerbau in Donauwörth mussten im Fünfjahres-Turnus die Metallverbindungsmittel der Binder aufwändig ausgewechselt werden, da sie stark mit Rost befallen waren und die Standsicherheit auf Dauer nicht mehr garantieren konnten. Das ist bei der neuen Halle nicht mehr nötig. Sie ist, abgesehen von Edelstahl Ankerteilen im Beton, frei von Schrauben.
Infokasten Projekt
Bauherr: Staatliches Bauamt Augsburg, 86150 Augsburg
Architekt:
Staatliches Bauamt Augsburg / WipflerPLAN Planungsgesellschaft mbH, 86720 Nördlingen
Tragwerksplanung:
Ing.-Büro Dr. Thomas Gollwitzer, München
Ausführung Holzbau:
Rubner Holzbau Augsburg
Ausführungszeitraum:
11/2013– 12/2013 (Holzbau) – 5/2013 – 1/2014 (gesamt)
Fertigstellung: 2/2014
Leistungsumfang:
Größe:
780 m² Rippenplatten-Dachelemente, 450 m² Wandelemente
Material:
Holzkonstruktion mit verklebten Rippenelementen für Wand und Dach, 450m² Bekleidung mit geflammter Lärchenschalung
Mengen und Massen Holzbau:
450 m² Lärchen-Fassadenschalung, 30 mm, geflammt vorgefertigte Wandelemente als KVH-Rippenelemente (Rippe 10/24 cm, Platte 42 mm 3-Schicht-Platte) 2 x 32 Wandbauteile b = 1,25 x l = 4,30m + 20 Giebelbauteile
780 m² Dachelemente als KVH-Rippenplatte. 32 Elemente 1,25 x 6,90 m, 32 Elemente 1,25 x 13,10 m mit Wellplatten-Deckung (Eternit Typ 6 ¾, dunkelgrau)
Aussteifung der Knotenpunkte mit 128 Dreiecksplatten. 536 m² Kerto-Furnierschichtholz (39 mm). Die Knotenpunkte wurden vor Ort gebohrt und mit 4080 Eichenholz-Dübeln zusammengenagelt. Da die Holzdübel keinen Kopf besitzen, wurden als konstruktive Sicherung zusätzlich 200 Kunststoff-Schrauben eingebaut.)