Auftraggeber ist das lombardische Wohnbauinstitut A.L.E.R., das zum ersten Mal ein Projekt in Holz bauen ließ. Für Aufsehen sorgte der Bau nicht nur aufgrund seiner auffälligen Architektur, für die 5+1AA aus Mailand verantwortlich zeichnet, sondern auch aufgrund der kurzen Bauzeit und der Einhaltung der Kostenvorgaben. Die Wohneinheiten standen innerhalb von nur 5 Monaten. Das Projekt ist ein Beispiel dafür, dass Holz auch im sozialen Wohnungsbau eine immer größere Rolle spielt.
72 Wohnungen aus Brettschichtholz
Das Leistungspaket von Rubner Objektbau umfasst die Projektierung und den Bau von vier Wohnkomplexen mit je vier Geschossen, bestehend aus 72 Wohnungen, die in Brettschicht bzw. Brettsperrholzweise errichtet wurden (insgesamt 1.555 m³ Brettschicht- und Brettsperrholz) - einschließlich Parkplätze, Keller im Erdgeschoss und Außengestaltung. Hierbei setzte das Unternehmen aus Südtirol auf Materialien und Techniken, die einen niedrigen Energieverbrauch und gleichzeitig einen hohen Komfort hinsichtlich der Temperatur bieten. Kriterien wie Energieeffizienz bzw. die Minimierung des Energiebedarfs, Umwelt- und Klimaschutz, Komfort, Wohngesundheit, Kosteneinsparung und die Vermeidung von Baumängeln waren ausschlaggebend dafür, ein Gebäude aus Holz zu bauen, das vom energetischen Gesichtspunkt hoch funktional ist.
Die Gebäude erhielten die Energiebewertung der Klasse A, sowohl nach den Kriterien der CENED als auch nach jenen der CasaClima Agentur, unter anderem durch die integrierte Fotovoltaikanlage und die kontrollierte Belüftung.
Dialog mit der Natur
Die Idee hinter dem Projekt besteht darin, eine Verbindung zwischen Gebäuden und Umgebung herzustellen. Die vier Wohnkomplexe fügen sich mit ihrer Strukturierung, dem Wechsel aus geschlossenen und offenen Flächen, der lebendigen Fassadengestaltung mit umlaufenden Holzlamellen und der Verwendung von natürlichen Materialien und Farben harmonisch in die Landschaft ein. Die Ausblick-Fenster schaffen eine weitere Verbindung zur umgebenden Natur.
Die Beziehung zur Straße entsteht durch fünf Öffnungen: zwei, die sowohl für den Verkehr wie für Fußgänger nutzbar sind, drei, die nur Fußgänger passieren dürfen. Der feine Metallzaun zwischen den Gebäuden und der Straße ist ein Beispiel dafür, wie man eine Begrenzung andeuten kann ohne eine Barriere zu schaffen.
Die abgeschrägten Dächer erzeugen zusammen mit der lebendig strukturierten, von Fenstern durchbrochenen Fassade eine Linie unterschiedlicher Höhen, welche die Berglandschaft im Hintergrund aufgreift.
Die Verwendung von Holz als konstruktives, energieeffizientes und flexibles Baumaterial lässt jedes der 72 Appartements unterschiedlich aussehen, so dass die Bewohner ihre Wohnung individuell gestalten können.