Nach einigen Jahren im Ausland kehren immer mehr junge Polen in ihre Heimat zurück. Polnische Arbeitgeber reißen sich um die Rückkehrer. Die Gehälter steigen, denn qualifiziertes Personal ist Mangelware. Bartosz Budze hat fünf Jahre in Amerika, England und Irland als Barkeeper und Hotelpage gearbeitet. Doch den Traumjob mit guten Aufstiegschancen hat er erst in Breslau gefunden. Ähnliche Erfahrungen hat Daniel Gabis gemacht, der Angestellte des Breslauer Flughafens sieht seine Zukunft wieder in Polen. Wir begleiten die jungen Rückkehrer.
Wir sind dann mal weg
Über 155 000 Deutsche haben vor zwei Jahren das Land verlassen. Damit sind Ausmaße erreicht wie seit 1950 nicht mehr. Die gute Wirtschaftskonjunktur hat daran nicht viel geändert. Die überwiegend jungen und qualifizierten Auswanderer suchen im Ausland bessere Arbeits- und Lebensperspektiven. Beliebte Ziele sind die skandinavischen Länder, die Niederlande und Österreich. Doch nicht alle schaffen es, in der Fremde Wurzeln zu schlagen. Wie viele von ihnen später zurückkehren, ist statistisch kaum zu erfassen. Besonders schwer haben es die deutschen "Gastarbeiter" - ausgerechnet - in der deutschsprachigen Schweiz.
Kinderarbeit in Polen
Der Besitzer einer Putenfarm beschäftigt seit Jahren Kinder. Das wäre nie aufgefallen, wäre nicht kurz vor Weihnachten ein Dreizehnjähriger mit der Hand in eine Schneidemaschine gekommen. Er verlor vier Finger der rechten Hand. Der Besitzer soll wegen illegaler Beschäftigung Minderjähriger angeklagt werden. Der Junge kommt aus einer bitterarmen Familie. Die Mutter ist mit sechs Kindern allein. Die Familie lebt in zwei Zimmern, jeweils zwei Jungen müssen sich ein Bett teilen. Die größeren Kinder gingen nach der Schule in die Farm, um sich ein paar Zloty zu verdienen. So war es auch kurz vor Weihnachten. Weil viele Familien ohne die Arbeit ihrer Kinder nicht überleben könnten, steht fast geschlossen zu dem Besitzer der Farm.
Schöner bauen in Polen
Der Berliner Reinhardt Coppenrath ist ein "Reisearchitekt". Er braucht kein eigenes Büro, einen Schreibtisch findet er überall. Coppenrath baut "organische" Häuser, er arbeitet mit Handwerkern und mit Bauherrn, die mit Leib und Seele dabei sind. Die findet er in Polen, im Land seiner nicht nur beruflichen Träume.
"Be West Berlin" - Satire mit dem Club der polnischen Versager
Was wird aus Tempelhof? Wenn es nach der Berliner CDU ginge, dürfte der denkmalgeschützte Flughafen gar nicht erst geschlossen werden. Die rot-rote Landesregierung hält unbeirrt Kurs auf Schließung, auch wenn das Volksbegehren dagegen erfolgreich sein sollte. Während der Senat konkrete Pläne für die Zukunft des Areals ausarbeiten lässt, haben Adam Gusowski und Piotr Mordel vom "Club der Polnischen Versager" eine eigene Zukunftsvision entwickelt: Be Westberlin!
Moderation
Ola Rosiak und Max Ruppert
Deutsch-polnisches Journal
Sendung am 30.03.2008 um 19:00 Uhr Wiederholung am 2.04.2008 2008 um 10:15 Uhr u. im Nachtprogramm