Aus vier verschiedenen Blickrichtungen näherten sich die Referenten den Folgen des Klimawandels: Aus Sicht des Rückversicherers erklärte Dr. Eberhard Faust von der Münchner Rück wie zum Beispiel Dürre und Hagel die Bilanzen der Landwirte im wahrsten Sinne des Wortes immer häufiger verhageln werden. Gleichzeitig sorgt jedoch die durch die Erderwärmung verlängerte Vegetationsperiode im Norden Europas für eine größere Getreideernte. "Allerdings müssen wir uns insgesamt darauf einstellen, dass sowohl das Klima wie auch die Jahreserträge künftig sehr stark schwanken werden", informierte Dr. Faust das Publikum
Den Zusammenhang von Entwicklung der Bioenergie und den Folgen für die Agrarmärkte zeigte Prof. Dr. Folkhard Isermeyer vom Johann-Heinrich-von-Thünen-Institut auf. Seine Studienergebnisse beweisen wie ein wenig Bioenergie dem Klima nützen kann, zu viel jedoch aufgrund der steigenden Emissionen sich ins Gegenteil verkehrt und der Umwelt schadet. "Langfristig werden sich Solar- und Windenergie durchsetzen" ist Prof. Isermeyer überzeugt und sieht den Import von Solarstrom als vielversprechende Lösung.
Mit Blick auf die zunehmende Tierseuchengefahr berichtete Dr. Ursula Gerdes vom Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit über für Tiere gefährliche Nebenwirkungen des Klimawandels: Vor allem die Blutsauger Zecken und Mücken würden sich immer besser als geniale Krankheitsüberträger etablieren. Am Beispiel der Verbreitung der Blauzungenkrankheit in Niedersachsen zeigte Dr. Gerdes sehr anschaulich in welcher Geschwindigkeit und Intensität Tierseuchen ausbrechen und sich verbreiten können.
Bezogen auf die künftige Tierproduktion sieht Peter Spandau von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen die größte Herausforderung für die Landwirtschaft in der Verknappung von Getreide. Konsequenz: Die Preise explodieren für alle Nachfolgeprodukte wie zum Beispiel Futtermittel. "Die Schere zwischen erfolgreich wachsenden sowie mittelmäßig stagnierenden landwirtschaftlichen Unternehmen wird in den nächsten Jahren noch schneller und weiter auseinandergehen", so seine Schlussfolgerung.
Das AgrarKompetenzZentrum von R+V und VTV hat über viele Jahrzehnte Know-How aufgebaut und der Versicherer ist heute Marktführer nicht nur in der Tierversicherung, sondern auch beim Versicherungsschutz für Erneuerbare Energien wie zum Beispiel Biogasanlagen. Bernhard Meyer, Vorstandsvorsitzender der R+V Allgemeine Versicherung und der VTV betonte, dass das Unternehmen seine Wurzeln in der Landwirtschaft hat und alle Anstrengungen unternehmen wird, durch Anpassung und Weiterentwicklung des Versicherungsschutzes ein verlässlicher Partner für die Landwirte zu sein.