Manchmal bringen die Eltern die Säcke voller Schuhe sogar selbst zur Schule. So wie in der Städtischen Grundschule an der Ruhr in Essen, wo die Lehrerschaft den cleveren Einfall hatte, die Schuh- Sammelaktion in die Elternsprechwoche einzubauen. "Die Eltern wurden im Vorfeld von uns über die Aktion informiert", sagt Lehrerin Julia Kafka. "Da sie in diesem Zeitraum eh zur Schule kommen, konnte man so zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen." Den Erlös, den die Schule an der Ruhr für die gesammelten Schuhe erhält, fließt in den schulischen Förderverein und kommt zu 100 Prozent den Schülerinnen und Schülern zugute. Das Geld unterstützt die Einrichtungen bei Ausflügen sowie der Anschaffung von neuem Spiel- und Sportmaterial oder anderen notwendigen Materialien.
Auch 600 Kilometer weiter, im brandenburgischen Wriezen stapelte sich diese Tage ein riesiger Berg voller Sportschuhe, Winterstiefel, Sandalen und Flip Flops im Abstellraum der AWO-Kindertagestätte "Marie Juchacz". Der Schuhberg war das Ergebnis der eigenen SHUUZSammelaktion. "Ich bin nebenbei Vorsitzender eines Sportvereins", erklärt Kita-Leiter Peter Küster. "Darüber bin ich vor einigen Wochen auf das Schuhsammelprojekt SHUUZ aufmerksam geworden und wusste, das ist genau das Richtige für unsere Kita." Nachdem die Kita in ihrem regelmäßigen Quartalsinfobrief auf die Aktion hinwies, hatte das Sammelfieber zunächst die Eltern, Verwandten und Bekannten der Kinder erfasst. Doch nachdem Peter Küster die Aktion mithilfe des SHUUZ-Teams in den lokalen Medien und in der Öffentlichkeit bekannt machte, schlug das Sammeln von Schuhen noch höhere Wellen. Aus vielen Nachbargemeinden trafen plötzlich Schuhe ein und sorgten für täglich neu gefüllte Sammelkartons. "Eine alte Dame hat sich gar 25 Kilometer weit fahren lassen, nachdem sie von unserer Aktion in der Tageszeitung gelesen hat", so Küster. "Vor zwei Jahren ist ihr Mann gestorben und sie hatte noch immer mehrere Säcke gut erhaltener Schuhe von ihm bei sich stehen. Unsere Sammelaktion schien ihr dann als der richtige Anlass, sich von diesen Erinnerungsstücken zu trennen." Als dann auch noch ein benachbarter Schuhladen rund 60 Paar neuwertiger Schuhe aus einem Altbestand spendete, wurde die SHUUZ-Aktion für die Kita "Marie Juchacz" und Leiter Peter Küster endgültig zu einem großen Erfolg: "Ich würde SHUUZ jederzeit anderen Einrichtungen weiterempfehlen. Zum einen lockert das Projekt den Alltag der Kinder und Mitarbeiter auf, zum anderen erfüllt es gleich mehrere sinnvolle Zwecke."
Damit meint der Kita-Leiter nicht nur den Erlös, den die Einrichtung von SHUUZ für die gesammelten Schuhe erhält sowie den guten Zweck hinter dem Projekt, sondern auch den Lerneffekt für seine Kita-Kinder. "Passend zu den Empfängerländern der gesammelten Schuhe, haben wir in den Sammelwochen den Kontinent Afrika mal etwas genauer unter die Lupe genommen und viele entsprechende Projekte mit den Kindern veranstaltet." Diese wissen jetzt, wo Afrika auf dem Globus zu finden ist, und dass durch Aktionen wie SHUUZ auch sehr arme Menschen an Schuhe kommen können. Nicht zuletzt darf sich auch die Umwelt freuen. Durch die Verwertung der gebrauchten Schuhe wird der weltweite Müllberg reduziert und wichtige Rohstoffe bleiben erhalten. Bereits im November will die AWO-Kita in Wriezen die nächste SHUUZ-Sammelaktion einläuten.
Weiterführende Informationen erhalten Sie unter www.shuuz.de