- Herr Dr. Rolf Görner, Wilsdruff
Museen bewahren die Geschichte eines Volkes und verbinden uns mit unseren Traditionen. Sie sind damit Ort von Identitätsstiftung. Um die Geschichte umdeuten zu können und ideologisch angefeindete Traditionen auszulöschen, schloss die SED 1970 das Heimatmuseum Wilsdruff. Dank der Arbeit von Herrn Dr. Görner ist die Sammlung in den folgenden zwei Jahrzehnten jedoch nicht verloren gegangen – mehr noch: Sie wurde durch seine Arbeit weiterhin mit Artefakten, die über Geschichte und Traditionen der Region Auskunft geben, aufgestockt. 1999 konnte das Museum dank seines außerordentlichen ehrenamtlichen Engagements wiedereröffnet werden. In Würdigung seines ehrenamtlichen Engagements wird Dr. Rolf Görner die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
- Herr Peter Koch, Aue
Herrn Peter Koch wird das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, in Würdigung seines Lebenswerks, der Privatisierung der Nickelhütte Aue, verliehen. Nach der politischen Wende von 1990 stand er als Geschäftsführer vor der Herausforderung, einen technisch veralteten und ökologisch höchst problematischen Betrieb zu einem modernen Technologieunternehmen umzubauen. Das ist ihm sehr erfolgreich gelungen. Heute ist die Nickelhütte Aue einer der weltweit führenden Recycler von Nickel und bietet 400 Menschen einen sicheren und modernen Arbeitsplatz. Sein hohes ehrenamtliches Engagement wird auch in anderen Bereichen unterstrichen. Sowohl die Unterstützung von Jugendarbeit und Sport, insbesondere des Handballsports und des Vereins FC Erzgebirge Aue, als auch die Förderung einer Vielzahl kultureller Initiativen, etwa des Jugendblasorchesters Kurbad Schlema, gehören dazu.
- Frau Monika Pabst, Leipzig
Wie eine Gesellschaft mit Behinderten umgeht, ist ein Gradmesser ihrer Humanität. Das gilt für das sozialpolitische Engagement des Staates, aber ebenso und in erster Linie für jeden Einzelnen von uns. Frau Monika Pabst ist hierfür ein ausgezeichnetes Beispiel. Bereits seit 1981 ist sie Leiterin eines Kindergartens für Behinderte, die in der DDR selten und schlecht ausgestattet waren. Um diesen Mangel auszugleichen wurde von den Mitarbeitern großes persönliches Engagement gefordert.
Frau Pabst hat sich von Anfang an weit über das normale Maß hinaus für die ihr anvertrauten Kinder eingesetzt und erreicht, dass nach 1990 der Kindergarten in private Trägerschaft überging. Zugleich warb sie Spenden und Sponsorengelder ein, um die Finanzierung von Haus Schönau zu sichern. Für ihren bemerkenswerten beruflichen und persönlichen Einsatz gegenüber behinderten Kindern, wird ihr die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
- Herr Prof. Dr. Jan Schulze, Dresden
Nach der Wiedervereinigung musste das ostdeutsche Gesundheitswesen umfassend umgebaut werden – eine Aufgabe die Herr Prof. Dr. Schulze von Anfang an begleitete. Sein Einsatz als Mitbegründer und Präsident im „Unabhängigen Verband der Ärzte und Zahnärzte Sachsens“ und später in der Sächsischen Landesärztekammer zeugen davon. Vor allem die Landesärztekammer half vielen Ärzten auf dem Weg in die Selbstständigkeit und war damit eine der wichtigsten Aufbauhilfen.
Neben seinem organisatorischen Engagement legte Herr Prof. Dr. Schulze auch bei der Erforschung von Stoffwechselkrankheiten, vor allem der Diabetes, und als Hochschullehrer großen Einsatz an den Tag. Generationen von Facharztkandidaten haben von seinem Wissen und seinen Erfahrungen profitiert und sind unter seiner Anleitung zu verantwortungsvollen Medizinern gereift. Seine Mitgliedschaft in der Deutschen Diabetes-Gesellschaft und sein seit Jahrzehnten großes Engagement bei der Diabetes-Prävention, unterstreichen seinen stetigen Einsatz im Dienste des Menschen. In Würdigung seiner Verdienste wird ihm das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
- Frau Gudrun Walter, Dohna
Frau Gudrun Walter kümmert sich seit mehr als 17 Jahren um behinderte Menschen in Georgien. Sie organisiert Sach- und Geldspenden, im vergangenen Herbst zum Beispiel einen Hilfstransport mit Rollstühlen. Sie leistet damit einen Dienst an behinderten Menschen in einem Land, in dem öffentliche Hilfe für Behinderte noch weitgehend unbekannt ist. Sie versteht ihre Arbeit als Hilfe, die Last des Umbruchs zu tragen.
Dazu gehört für Frau Walter auch der direkte Umgang mit den Betroffenen. So vermittelten sie und ihre Mitstreiter, vielen georgischen Familien Hilfe zur Selbsthilfe, in dem sie georgische Mütter bei Seminaren in Dohna und Dresden anleiteten. Zur Würdigung ihres vorbildlichen sozialkaritativen Engagements wird Frau Gudrun Walter mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
- Frau Dr. Annette Zwahr, Leipzig
Unter der Leitung von Frau Dr. Zwahr und dank ihrer Überzeugungskraft und Expertise, ist es gelungen, die Lexikonredaktion des ehemaligen Verlages VEB Bibliographisches Institut Leipzig zu erhalten und in die Arbeit der Mannheimer Brockhaus-Redaktion einzubinden. Frau Zwahr hat mit ihrer Arbeit also maßgeblich dazu beigetragen, dass Leipzig heute wieder Buch- und Medienstadt ist.
Über ihre lexikografische Tätigkeit hinaus begeisterte Frau Dr. Zwahr mit Vorträgen und Seminaren in Schulen und Bibliotheken viele junge Menschen für Bücher und Lexika. Für ihre Verdienste im Bereich der Lexikografie wird Frau Dr. Zwahr das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.