Auch wenn bereits im Kindergarten mit der Verkehrserziehung begonnen wird, dürften die meisten Kinder in diesem Alter die Verkehrsregeln jedoch noch nicht richtig verinnerlicht haben. Außerdem haben Kinder Schwierigkeiten, Entfernungen und Geschwindigkeiten von Kraftfahrzeugen richtig einzuschätzen. Auf Grund ihrer Größe können sie über parkende Fahrzeuge in der Regel nicht hinweg schauen, und sie lassen sich sehr schnell ablenken. Dies gilt insbesondere in den ersten Schultagen, an denen für sie alles neu ist.
Die entsprechende Sensibilisierung der übrigen Verkehrsteilnehmer erfolgt einerseits durch die nun schon traditionellen „gelben Mützen“, die den Erstklässlern in den nächsten Tagen durch die Landesverkehrswacht Sachsen e. V., den ADAC Sachsen e. V. und die sächsische Polizei überreicht werden. Andererseits weisen die Aufkleber „Die Schule hat begonnen“ auf den Schulbeginn hin. Diese Aufkleber werden ab der kommenden Woche auf den Linienbussen der Mitgliedsunternehmen des Landesverbandes des sächsischen Verkehrsgewerbes sowie auf den Streifenwagen der sächsischen Polizei aufgebracht.
Bei allen Maßnahmen zur Verbesserung der Schulwegsicherheit ist jedoch zu bedenken, dass es das „verkehrssichere“ Kind nicht gibt und auch nicht geben kann.
Innenminister Albrecht Buttolo: „Mehr Sicherheit für Kinder kann nur dann erreicht werden, wenn der Straßenverkehr kindersicherer gestaltet und organisiert wird und sich die Verkehrsumwelt auf die Besonderheiten von Kindern im Straßenverkehr einstellt. Daher rufe ich alle Kraftfahrer auf: Runter vom Gas und jederzeit bremsbereit sein. Dies gilt nicht nur während der Zeiten zum Schulbeginn und Schulende. Auch im Freizeitbereich ist verstärkt auf Kinder im Straßenverkehr zu achten.“
Im vergangenen Jahr verunglückten in Sachsen 1.331 Kinder bei Verkehrsunfällen, sechs erlitten dabei tödliche Verletzungen. In den ersten sechs Monaten diesen Jahres wurden 566 Kinder auf sächsischen Straßen verletzt, davon 4 tödlich.