Es kommt schlimmer. Doch zunächst drängt es den nicht mehr ganz so jungen Gil fort, er will und muß reisen, entdeckt Südeuropa und Vorderasien für sich. Die Lebensgeschichte entwickelt sich zum lustvollen Reisebericht voller Eindrücke, Abenteuer und Begegnungen mit fremden Kulturen, um dann unvermittelt zur Schilderung einer extremen psycho-somatischen Störung zu werden, der Story einer Krankheit, die zum Schicksal wird. Auf Grund des realitätskonformen Berichts kann dieses Buch im psychotherapeutischen Prozeß aller Fachrichtungen im Sinne der Bibliotherapie eingesetzt und für die Arbeit mit den Patienten herangezogen werden. Das von einer Therapeutin als Schlußbetrachtung gestaltete Kapitel soll die Basis für die LeserInnen sein, sich dem stellen zu können, was die Geschichte in der eigenen Gedanken- und Emotionswelt auslöst.
Das eigene Leben rückbezogen auf seine Inhalte zu betrachten – noch einmal einzutauchen und erkennen, daß oft erst im Nachhinein der Sinnzusammenhang begreifbar wird, Versäumtes gut gemacht oder ausgesöhnt werden kann – bedeutet für den betroffenen Menschen oftmals eine enorme emotionale und moralische Entlastung, eine "Befreiung", in deren Folge gerade auch im fortgeschrittenen Alter noch viel Sinnvolles und Erfüllendes verwirklicht werden kann.
Bibliographie:
Gilbert Belo, Der Seele ungeheure Kluft
Leben, Reisen und Schicksal des Gil B., frei nach dem deutschen Gil Blas des Johann Christoph Sachse und einem Vorwort von J.W.v.Goethe
ISBN 978-3-9805535-9-9; 144 Seiten, gebunden; EUR 14.90 www.salemedition.de