Entwickelt wurde das Mobilitätsportal im Forschungsprojekt „InterEVENT“, bei dem es um die Verkehrsleitung bei Großveranstaltungen mit Hilfe von Informations- und Kommunikationstechnologien geht. Besonderes Augenmerk lenken die Forscher auf die Benutzung des öffentlichen Verkehrs, ohne jedoch den Individualverkehr zu vernachlässigen. An InterEVENT forschen und entwickeln unter der Leitung der Landesforschungsgesellschaft Salzburg Research, auch IPE - Integrierte Planung und Entwicklung regionaler Transport- und Versorgungssysteme GmbH, PRISMA Solutions EDV-Dienstleistungen GmbH und das Zentrum für Geoinformatik der Universität Salzburg.
One-stop-shop mit SMS-Service Das Mobilitätsportal GO2Frequency kombiniert bestehende Services die früher verteilt angeboten wurden, wie z.B. Map24, den ÖBB-Routenplaner Scotty und den kostenlosen Shuttlebus zwischen Salzburger Hauptbahnhof und Festivalgelände. Neu ist die weiters, dass direkt vom Heimatort bis zum Festivalgelände geplant werden kann. Außerdem wurde einiges an „Intelligenz“ in die Routenvorschläge gepackt.
Dazu wurden beim Festival 2006 umfangreiche Verkehrsdaten erhoben, ausgewertet und die Erkenntnisse daraus in das Portal integriert. Die Ergebnisse einer Besucherbefragung sind ebenfalls in die Entwicklung des Mobilitätsportals eingeflossen. Ein 20-köpfiges Team klassifizierte mehr als 6.000 Autos nach ihrer Herkunft, zählte die Shuttlebusfahrgäste und befragte knapp 600 Besucher nach ihrem An- und Abreiseverhalten und ihren Informationsbedürfnissen. Drei Viertel der Fans reiste vergangenes Jahr mit dem PKW an, während sich 26 Prozent für den öffentlichen Verkehr entschieden haben.
Durch die Vorjahresmessungen lassen sich bereits im Vorfeld des Festivals Verkehrsprognosen in das Mobilitätsportal inkludieren und sorgen für verbesserte Reiseempfehlungen.
Zusätzlich wird heuer allen Frequency-Besuchern ein neuer und kostenloser SMS-Dienst angeboten. Er versorgt die Fans während der An- und Abreise mit aktuellsten Verkehrs-informationen und leitet auf alternative Routen um, wenn es rund um das Festivalgelände zu Verkehrsbehinderungen kommt.
GO2Frequency ist ab sofort im Infobereich unter www.frequency.at und unter http://frequency.salzburgresearch.at online.
Verkehrslenkung bei Großveranstaltungen braucht ein Gesamtkonzept
Karl Rehrl, Projektleiter von InterEVENT und Forscher bei Salzburg Research, betont die Bedeutung einer verkehrstechnischen Gesamtlösung bei Großveranstaltungen. „Informations- und Kommunikationstechnologien spielen für die Verkehrslenkung eine wesentliche Rolle. Mit GO2Frequency können wir bereits frühzeitig eingreifen, nämlich dann, wenn die Besucher ihre Anreise planen.“ Für das Gelingen eines Gesamtkonzepts ist die Zusammenarbeit vieler Akteure notwendig, betont Rehrl. „Wir arbeiten in InterEVENT eng mit den Österreichischen Bundesbahnen, dem Veranstalter des Festivals, der ORF-Verkehrsredaktion, dem ÖAMTC, der Fachabteilung für Verkehrsplanung des Landes Salzburg und der Polizei Salzburg zusammen.“
Über das Mobilitätsportal können die Forscher das Planungsverhalten der Besucher – selbstverständlich anonymisiert - beobachten, auswerten und Rückschlüsse für Verkehrskonzepte zukünftiger Großveranstaltungen, wie z.B. der EURO 2008, ziehen. Bereits jetzt werden täglich rund 500 Portalbesucher gezählt. Diese Zahl sollte unmittelbar vor der Veranstaltung noch sprunghaft ansteigen.
Mobiler Verkehrsleitstand für Einsatzkräfte Eine weitere Entwicklung des Forschungsprojektes ist ein mobiler Verkehrsleitstand direkt am Festivalgelände. Er hilft dem Veranstalter und der Exekutive dabei, die Verkehrsströme vor Ort optimal zu steuern. Auf einer elektronischen Einsatzlagekarte werden sämtliche Verkehrsinformationen rund um das Festivalgelände übersichtlich und in Echtzeit dargestellt. Ordner und Einsatzkräfte können mit GPS-Handys ihre Beobachtungen inklusive Foto zum Leitstand schicken. Zusätzlich werden alle eingehenden Verkehrsmeldungen von ÖAMTC und Ö3 verortet und dargestellt.
Mehr Informationen finden Sie im Folder anbei.
InterEVENT wird im Rahmen des Forschungsprogramms „Intelligente Infrastruktur“ vom bm:vit, Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, gefördert.