Der Schlafforscher Günther W. Amann-Jennson weiss aus seiner langjährigen Expertentätigkeit, dass die täglichen sieben bis acht Stunden, die ein Erwachsener durchschnittlich pro Tag schlafen sollte, keine verlorene Zeit sind. Denn während wir vermeintlich nichts tun, passiert in unserem Körper viel Lebenswichtiges:
Nur wenn wir liegen und schlafen, kann sich unser Organismus von den Anstrengungen des Tages erholen. Dies geschieht insbesondere in den Tiefschlafphasen zwischen 23 und 3 Uhr nachts. Verschiedene chemische Prozesse tragen dazu bei, dass wir nicht nur erholt und frisch am Morgen aufwachen, sondern dass sich auch unser Immunsystem täglich neu auflädt. Gewebeschäden können repariert werden, Heilungsprozesse schreiten besser voran. Organe und Zellen werden mit neuen Brennstoffen versorgt und alte, verbrauchte oder kranke Zellen werden durch neue, gesunde ersetzt. Deutlich sichtbar wird das für uns an der Haut. Nach einem erholsamen Schlaf, sieht sie nämlich rosig und glatt aus und strahlt eine jugendliche Frische aus.
Im Tiefschlaf werden verschiedene Hormone ausgeschüttet, die dafür sorgen, dass Zellen wachsen, sich aufbauen und repariert werden. Eine neue Studie, welche Wissenschaftler an der Universität Stanford in Kalifornien durchgeführt haben, stellt einmal mehr fest, dass unregelmässiger Schlaf das hormonelle Gleichgewicht deutlich verändert. Dadurch kann der Körper weniger Melatonin und Kortisol produzieren.
Beide Stoffe sind enorm wichtig, weil sie die schädlichen freien Radikale beseitigen und unsere Abwehrzellen unterstützen, um beispielsweise Krebszellen zu vernichten. Wer also schlecht schläft, schwächt damit die körpereigene Abwehr. Mit Beginn der kälteren Jahreszeit, in der Grippeviren wieder vermehrt auftreten, ist es besonders wichtig, seinem Körper genügend Schlaf zu gönnen und sein Immunsystem damit zu stärken.