Es ist ein alter Tipp, seine Wirkung wurde noch nie nachgewiesen und trotzdem wird er immer wieder ausprobiert: So mancher verbringt die Nächte vor der Englischprüfung mit dem Vokabelheft unter dem Kopfkissen in der Hoffnung, die Wörter wandern von alleine in sein Gehirn. "Das ist natürlich ein Märchen", sagt der Schlafpsychologe Günther W. Amann- Jennson. "Dass wir aber den Schlaf zum Lernen brauchen, haben Experimente der Hirnforschung bereits mehrfach bestätigt", erklärt er weiter.
Das Lernen bleibt nicht erspart
Im sogenannten nicht-deklarativen Gedächtnis speichern wir unser Wissen darüber, wie wir bestimmte Dinge tun - also beispielsweise, wie wir eine bestimmte Tastenkombination eingeben, ein Instrument spielen oder bestimmte Bewegungsabläufe im Sport ausführen. Wer zum Beispiel lernt, ein Gedicht vor einem Publikum vorzutragen, ist nach dem Schlafen meist besser als zuvor. "Man muss aber vorher schon richtig gelernt und geübt haben, bevor der Schlaf den gewünschten Effekt bringt", betont Amann-Jennson. Im Gegensatz zum nichtdeklarativen speichert das deklarative Gedächtnis alle Wissensinhalte. Wir brauchen es für spezielle Lerninhalte wie Daten, Vokabeln, autobiographisches oder allgemeines Wissen, das sich nicht mit bestimmten Ereignissen kombinieren lässt.
Der gesunde Schlaf ist dadurch gekennzeichnet, dass man innerhalb von zehn bis fünfzehn Minuten einschläft, ohne grosse Aufwachphasen durchschläft und nach sieben bis acht Stunden erholt und gestärkt aufwacht. Dabei spielen die Schlafzyklen eine wichtige Rolle: Nur wer qualitativ hochwertig schläft, durchläuft pro Nacht vier bis fünf Mal die einzelnen Schlafphasen von Leicht- über Tief- bis hin zum Traumschlaf. Ein Zyklus dauert rund 90 Minuten. Im Schlaf findet die Festigung des Gelernten im Gehirn statt, indem es stabil in den Gedächtnisspeichern verankert wird. Im Wachzustand überlagern sich die Prozesse von Aufnahme und Entkodieren neuen Wissens. Diese permanenten neuen Inputs, die auf das Gedächtnis einströmen, löschen frische Gedächtnisspuren wieder, die noch nicht definitiv verankert sind.
Der Schlaf fördert das Verankern von neu Gelerntem insofern, als neue Inhalte weder im deklarativen noch im nicht-deklarativen Bereich aufgenommen werden können. Nach einem erholsamen Schlaf kann das unmittelbar vorher Gelernte deshalb jederzeit ohne grosse Mühe abgerufen werden. Daher auch der Bezug zum "Lernen im Schlaf".
In stressfreien Zeiten auftanken
Ein Schlafsystem, das den für einen möglichst großen Lerneffekt nötigen harmonischen Schlaf fördert, bietet Samina. Es berücksichtigt alle bekannten schlaf- und elektrobiologischen, orthopädischen und bettklimatischen Anforderungen und kann in jeden bestehenden Bettrahmen integriert werden. Es empfiehlt sich, bereits in der Zeit vor dem Prüfungsstress auf ein ganzheitliches Schlafsystem zu wechseln, damit der Körper Energie tanken kann.