Verlorene Wirkung der kostendämpfenden Massnahmen...
2007 haben die Nachfolgeprodukte (Generika) im Schweizer Pharmamarkt erstmals seit fünf Jahren wieder Marktanteile verloren. Es wurde folglich wieder deutlich mehr für Medikamente ausgegeben als die Jahre zuvor. Mit einer Steigerung von +6.2% (IMS) sind die Ausgaben für alle Medikamente wieder so stark gewachsen wie vor dem Eingreifen des Bundes; 2006 führte dieser für Originalmedikamente einen höheren Selbstbehaltsatz von 20% ein und förderte damit den Absatz von Generika, die mit einem Selbstbehaltsatz von 10% verkauft wurden («Differenzierter Selbstbehalt»). Nach den Wachstumsjahren 2005 und 2006 mit durchschnittlichen Wachstumraten von über 40% haben nun im letzten Jahr die Verkaufszahlen der Generika um nur gerade +4.9% (IMS) zugenommen. Dies entspricht weniger als dem Pharmagesamt-markt-Wachstum (+6.2%).
... führt zu Stagnation im Generikamarkt Hauptgrund war eine Massnahme des Bundes zugunsten der Produzenten von patentabgelaufenen Originalpräparaten, wonach auch deren Medikamente zum tieferen Selbstbehaltsatz abgegeben werden können, sofern eine Preisreduktion von 30% vorgenommen wird. In der Folge konnten die Generikaanbieter seit April 2006 ihren Marktanteil nicht mehr gross ausbauen. Zu stark war die Meinung, dass Generika nicht mehr günstiger seien als das Original, obschon nach wie vor eine signifikante Preisdifferenz besteht. Das geschätzte Einsparpotential von CHF 420 Mio. wurde mit den erreichten CHF 280 Mio. nicht ausgeschöpft. Die Generikadurchdringung in der Schweiz von 12% bleibt verglichen mit dem Ausland bescheiden.
Langfristig wieder steigende Medikamentenkosten?
Auf den 1. Januar 2008 hat der Bund mit der Anhebung der nötigen Differenz zwischen Generika- und Originalmedikamentenpreisen auf 40% bei neueingeführten Produkten den Druck auf die Preise nochmals erhöht. «Hintergrund dieser Massnahme sind Preisdifferenzen im Europäischen Umfeld», erklärte Stefan Prebil, Geschäftsführer von Sandoz Schweiz anlässlich einer Medienorientierung. Allerdings sei dieser Vergleich wegen unterschiedlicher Marktgrössen und Regulationen wie z.B. Einschränkung der freien Medikamentenwahl wenig aussagekräftig. «Ob die vom Bund jüngst beschlossenen Massnahmen für langfristig tiefere Medikamentenpreise sorgen bleibt fraglich.» Im Gegenteil: Die vom Bund verordnete Preisdifferenz könnte mittelfristig sogar zu einer Straffung des Generikaangebotes und in der Folge wieder zu höheren Medikamentenpreisen führen, «weil sich ab einer gewissen Preisschwelle die Einführung eines Generikums nicht mehr lohnt».
Der Markt zwischen Konsolidierung und Expansion
Neben den höher gewordenen politischen Hürden sei auch der Wettbewerb härter geworden, bedauerte Stefan Prebil in der Folge. «Der hohe Preisdruck und neue Anbieter sorgen für anhaltende Dynamik im Markt.» Mittel- bis langfristig rechnet er mit der erfolgreichen Etablierung von zwei bis drei ausländischen Generika-Anbietern, «abhängig von der Effizienz ihrer Kostenstruktur, ihren Grössenvorteilen, ihrem internationalen Vertriebsnetz sowie ihrem Know-How in der Produkte- und Produktionsflexibilität.» Um diesem Wettbewerb erfolgreich zu begegnen sei Sandoz mit ihrer Vollsortimentsstrategie über alle Indikationsgebiete und der besonderen Kernkompetenz in der Herstellung sogenannter «difficult-to-make»-Generika wie Implantate und Biosimilars bestens gerüstet.
2007: Sandoz wächst deutlich über dem Markt
Die in Cham, Zug, ansässige Generika-Anbieterin Sandoz Pharmaceuticals AG steigerte im Geschäftsjahr 2007 ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr mit 8.6% signifikant über dem Markt, von CHF 140.2 Mio. auf 152.2 Mio. (+ CHF 10.0 Mio.). Sandoz verzeichnet damit seit Integration mit Ecosol AG, der Schweizer Tochtergesellschaft von Hexal Mitte 2005, ein zweistelliges Umsatzwachstum von durchschnittlich 38.2%. Damit ist sie mit einem Marktanteil von 3.4% gemessen am Umsatz die zweitschnellstwachsende Top10-Pharmafirma im Schweizer Markt. Mengenmässig steigerte Sandoz ihren Absatz in den letzten zwei Jahren um +88.6%, von anfänglich 250 000 auf durchschnittlich 544 000 Packungen pro Monat im letzten Jahr. Während dem gesamten Jahr wurden 7,1Mio. Packungen verkauft, was pro Schweizer Haushalt rund zwei Sandoz Packungen bedeutet. Obschon Sandoz für das Geschäftsjahr 2008 mit einem weiterhin gedämpften Branchenwachstum von 5% rechnet, will sie ihre erfolgreiche Expansions-Strategie mit dem klaren Ziel der nachhaltigen Marktführerschaft weiter vorantreiben. Dank 31 geplanten Neueinführungen – darunter das erste Biosimilar und ein Implantat im Bereich Urologie – sowie besonderem Fokus auf der OTC- und Onkologiepalette rechnet das Unternehmen für das laufende Geschäftsjahr erneut mit einem deutlich über dem Markt liegenden Umsatzwachstum. «Das Vertrauen der Bevölkerung in die Schweizer Marke Sandoz, unsere Pionierstellung im Bereich neuer Technologien sowie bestqualifizierte Mitarbeitende geben uns die nötige Schubkraft dafür», betonte Stefan Prebil abschliessend.
Über Novartis
Die Novartis AG bietet verschiedene medizinische Lösungen an, um damit auf die sich verändernden Bedürfnisse der Patienten und Gesellschaften auf der ganzen Welt einzugehen. Das Unternehmen ist vollständig auf Wachstumsbereiche des Gesundheitssektors ausgerichtet und verfügt über ein vielfältiges Portfolio, um diese Bedürfnisse so gut wie möglich zu erfüllen – mit innovativen Arzneimitteln, kostengünstigen generischen Medikamenten, Impfstoffen und Diagnostika zur Vorbeugung von Erkrankungen und rezeptfrei erhältlichen Produkten zur Selbstmedikation. Novartis ist das einzige Unternehmen mit führenden Positionen in diesen Bereichen. Im Jahr 2007 erzielten die fortzuführenden Geschäftsbereiche des Konzerns (ohne Desinvestitionen 2007) einen Nettoumsatz von USD 38,1 Milliarden und einen Reingewinn von USD 6,5 Milliarden. Der Konzern investierte rund USD 6,4 Milliarden in Forschung und Entwicklung. Novartis hat ihren Sitz in Basel (Schweiz). Die Novartis Konzerngesellschaften beschäftigen rund 98 200 Vollzeit-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter in über 140 Ländern. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter http://www.novartis.com.