Die Ansprüche an die Raumautomation in modernen Gebäuden sind sehr vielfältig geworden. Die typischen Grundbedürfnisse – also etwa Beleuchten, Heizen, Kühlen und Beschatten oder die flexible Raumgestaltung durch Moving Walls – werden zunehmend um die Berücksichtigung verschiedenster Nutzerwünsche ergänzt. Der User möchte beispielsweise einen flexiblen Arbeitsplatz oder den nächsten Drucker mit Follow-me-printing-Funktion finden sowie die Raumkonditionen eines zugewiesenen Raumes über sein Mobile Device individuell steuern. Zudem sind auch die Ansprüche des Facility- und Property Managements zu berücksichtigen, beispielsweise hinsichtlich Building Analytics, Asset Tracking, Predictive Maintenance, Smart Softservices oder BIM. Somit ist es aktuell eine Herausforderung in der Gebäudeautomation, ein System zu etablieren, das all diese Ansprüche und Funktionalitäten unter einem einheitlichen Standard vereint. Dies hat neben einer einfacheren Bedienung einen weiteren entscheidenden Vorteil: So können alle vernetzten Komponenten auch gewerkeübergreifend miteinander kommunizieren und dadurch völlig neue Funktionen erschaffen – mit praktisch unbegrenzten Möglichkeiten.
Eine Etage für die Zukunft der Gebäudeautomation
SAUTER zeigt das Ergebnis der eigenen Entwicklungen in den „Smart Spaces“ in Freiburg: Das Unternehmen hat die fünfte Etage seines Headquarters komplett umgebaut und mit digitaler Technik und Gebäudeautomation ausgestattet, um für Besucher live erlebbar zu machen, wie die verschiedenen Ansprüche und Themen bereits heute umgesetzt werden können. Da die Etage als Großraum, Einzelräume oder Tagungscenter genutzt werden kann und über die typischen Räumlichkeiten einschließlich Fluren, Toiletten, Cafeteria, Technikräumen und Treppenhaus verfügt, lassen sich unterschiedlichste Kundenszenarien unter realistischen Bedingungen simulieren. Basis der hier verwirklichten SAUTER-Lösung ist ein modulares Baukastensystem, aus dem die Kunden genau die Komponenten auswählen können, die für sie relevant und sinnvoll sind. SAUTER integriert diese Features anschließend in ein optimal abgestimmtes, zeitnah umsetzbares Konzept und liefert zudem alle für die Vernetzung benötigten Hard- und Softwarekomponenten. Dazu gehören unter anderem Raumcontroller, vorkonfektionierte Systemverteiler, Multisensoren, Touch-Raumbediengeräte, mobile Anwender-Apps sowie die neueste Management- und Bedienebene für die Gebäudeautomation.
Maximal effizient und sicher mit bedarfsorientierter Reinigung
Zu den vielen digitalen Bausteinen für Gebäudeautomation und -management, die SAUTER im Rahmen dieses Baukastensystems entwickelt hat, gehört beispielsweise das Smart Cleaning. Dabei werden die zu reinigenden Räumlichkeiten über eine Auswertung des Präsenzsignals des Multisensors im Verhältnis zum Faktor Zeit (circa 3 h Raumbelegung für Büro-/Schulungsräume, circa 1,5 h bei WC-Räumen) identifiziert und in der zugehörigen Etagenübersicht der Management- und Bedienebene SAUTER Vision Center (SVC) rot markiert. Indem die Beleuchtung in den Räumen automatisch auf 20 Prozent gedimmt wird, erkennt die Reinigungsfachkraft den Reinigungsbedarf. Eine sensorbasierte Wartungsübersicht für WCs in SVC zeigt zudem den Status von Handtuch-, Seifen- und Desinfektionsspendern. Sobald ein gewisses Nutzungslevel erreicht wird, kann automatisiert eine Nachbestellung beim Lieferanten oder eine Meldung beim Dienstleister ausgelöst werden. Analog enthält der Baukasten auch Ansichten speziell für Feuerwehr und Wachschutz. Zudem erlaubt der Baustein Asset Tracking die Verfolgung von Betriebsmitteln mithilfe von Echtzeitdaten. Dank Geofencing wird der Gebäudemanager darauf aufmerksam gemacht, wenn Assets die vordefinierten Zonen verlassen.
Mobile Anwender-Apps erleichtern Zugang und Orientierung
Das modulare System bietet außerdem ausgeklügelte Lösungen für das Workplace Management. So kann ein Raumbuchungssystem in die Gebäudeautomation integriert werden, in dem die Räume gezielt für die bevorstehende Nutzung konditioniert werden. Nicht genutzte Bereiche lassen sich energiesparend in den Stand-by-Betrieb versetzen. Zudem steht eine App zur Verfügung, die dem Nutzer in einer Etagenübersicht auf dem Smartphone freie Arbeitsplätze anzeigt und ihm eine Reservierungsfunktion für den gewählten Platz anbietet. Der Facility Manager erhält auf diese Weise eine übersichtliche Darstellung der aktuellen Auslastung der betreuten Flächen. In der App lassen sich auch die aktuellen Abstands- und Hygieneregeln berücksichtigen. So besteht die Möglichkeit, einzelne Arbeitsplätze zur Einhaltung der Abstandsregeln zu blocken oder nach der Benutzung erst dann eine neuerliche Besetzung zu erlauben, wenn der Platz vom Reinigungspersonal desinfiziert wurde. Die Raumluftqualität kann über Lüftungssensoren so gesteuert werden, dass ein regelmäßiger und ausreichender Luftaustausch sichergestellt ist. Zusätzlich können einzelne Parameter wie Licht, Sonnenschutz oder Temperatur von den Mitarbeitern per App über das eigene Smartphone nutzerindividuell eingestellt werden.
Besonders bei großen und unübersichtlichen Firmenkomplexen kann das Workspace Management mit einer weiteren App, der SAUTER Mobile Building Map, kombiniert werden. Dieses Feature verbindet eine klassische Navigation mittels GPS für den Außenbereich mit iBeacons-Technologie für den Innenbereich. Mit Hilfe dieser Technik ist es möglich, eine große Anzahl von Points of Interest (POI) im Gebäude digital nutzbar zu machen und mit standortbezogenen Diensten zu verknüpfen. Pläne mit aktiven POI ermöglichen einen ersten Überblick über das Gebäude und Mitarbeiter sowie Besucher können sich komfortabel zu einem ausgewählten POI, beispielsweise zu einem Schulungs- oder Besprechungsraum navigieren lassen. Auch der Standort eines Gerätes, etwa eines Druckers oder Beamers, kann über eine entsprechende Funktion ermittelt werden. Eine dritte App-Lösung ermöglicht die mobile Zutrittskontrolle. Hierüber können Besucher beispielsweise temporär für die Zeit ihres Aufenthalts auf dem Firmengelände einen individuellen, digitalen Schlüssel zum Öffnen von Türen oder zur Fahrstuhlbedienung erhalten. Die Anwendung der mobilen Apps kann auf dem SAUTER-Gelände in Freiburg ebenfalls direkt ausprobiert werden. Besucher können sich beispielweise vorab per Smartphone mittels persönlichen QR-Codes beim Empfang anmelden und sich vom Parkplatz dorthin sowie weiter zum Meetingraum oder den Smart Spaces führen lassen.