Das Ausprobieren einer neuen Sportart, ungewohnte Bewegungen oder zu strenges Training - es gibt zahlreiche Ursachen für Muskelkater. Wahrscheinlich hat ihn jeder schon einmal mehr oder weniger intensiv durchlitten. Es gibt verschiedene Theorien zur Entstehung der Schmerzen: Früher nahm man an, dass eine Übersäuerung der beanspruchten Muskulatur die Ursache ist. Mittlerweile wird eher davon ausgegangen, dass der Schmerz von kleinen Rissen herrührt, die bei Beanspruchung im Muskelgewebe entstehen.
Ein weit verbreiteter Mythos besagt, dass dem Muskelkater am besten beizukommen ist, wenn er ignoriert wird und man einfach weiter trainiert. "Das ist ein Irrglaube", sagt Diplom-Sportwissenschaftler Daniel Bott, Experte für Gesundheitsförderung und Prävention bei der SBK. "Die kleinen Muskelrisse, die die Ursache der Schmerzen sind, werden durch weitere intensive Belastungen nur verschlimmert. Ähnliches gilt für Massagen. Diese können zwar Verspannungen lösen - den Muskelkater allerdings durch die zusätzliche mechanische Irritation verschlimmern. Wir empfehlen ausdrücklich, den Muskelkater abklingen zu lassen oder mit moderater Bewegung die Regeneration und Durchblutung der Muskeln anzuregen."
Zur Muskelentspannung und Schmerzlinderung beitragen können warme Bäder, Duschen oder Saunagänge. Sie sorgen außerdem für eine bessere Durchblutung und fördern so den Heilungsprozess. Rosmarin- oder Fichtennadelextrakte sowie Melisse oder Arnika im Badewasser unterstützen die Entspannung zusätzlich. Wacholdertee wirkt schmerzlindernd und abschwellend. Eine Vitamin-E- (z.B. in Pflanzenölen, Sojabohnen, Nüssen) und magnesiumreiche Kost (z.B. Erbsen, Linsen, Müsli, Vollkornbrot) trägt zur Regeneration des geschädigten Gewebes bei.
Muskelkater kann sehr unterschiedlich stark ausgeprägt sein - vom leichten Ziehen bis zu starken Schmerzen, die beinahe zur Bewegungsunfähigkeit führen. Bei andauernden Leiden ist es angeraten, einen Arzt aufzusuchen. Die beste Medizin ist wie so oft die Vorbeugung. Eine neue Sportart sollte immer langsam angegangen und die Intensität des Trainings behutsam gesteigert werden. "Wer die körperliche Anstrengung vor allem anfangs überlegt dosiert und auf die Warnsignale seines Körpers achtet, kann so den schlimmsten Muskelkater vermeiden und bleibt oft auch mit mehr Freude am Ball," so Daniel Bott.