Durch das Einwirken von Kälte verengen sich die Blutgefäße, das umliegende Gewebe wird schlechter durchblutet und mit weniger Sauerstoff versorgt. Das kann die Zellen schädigen und im Extremfall zu deren Absterben führen. Da vor allem die lebenswichtigen Organe in der Körpermitte warm gehalten werden müssen, geschieht das zuerst an den Extremitäten - wir bekommen kalte Hände, Füße oder Ohren. Das individuelle Kälteempfinden ist sehr unterschiedlich. Wind und Nässe können das Auskühlen des Körpers auch bei objektiv verhältnismäßig milden Temperaturen stark beschleunigen. Gesunde Menschen spüren aber in der Regel, wann sie unbedingt zurück ins Warme sollten.
Bei Diabetikern hingegen ist das Kälteempfinden nicht selten gestört. Die Nerven sind durch die Krankheit geschädigt und die Empfindung für Kälte ist herabgesetzt. Sie wird nicht wahrgenommen und mögliche Erfrierungssymptome zu spät erkannt. Da Menschen mit Diabetes häufig auch an Durchblutungsstörungen leiden, erhöht sich die Anfälligkeit für Kälteschäden zusätzlich. Besonders sie sollten deshalb darauf achten, sich nicht zu lange in der Kälte aufzuhalten und besonderen Wert auf ausreichend warme Kleidung inklusive Mütze und Handschuhe legen.
Sobald Erfrierungssymptome wie Taubheit in den Fingern, sehr blasse oder blaue Haut erkannt werden, heißt es: So schnell wie möglich raus aus der Kälte! Das Aufwärmen sollte dann sehr langsam geschehen - zum Beispiel, indem die Temperatur des Badewassers in kleinen Schritten erhöht wird. Heiße Getränke beschleunigen das "Auftauen" - auf Alkohol sollte aber unbedingt verzichtet werden!
Leichte Erfrierungen lassen eine Hautrötung zurück, die nach einiger Zeit von selbst verschwindet. Bei Symptomen wie nicht abklingender Hautverfärbung oder Blasenbildung sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden!