Seit 2007 sind die krankheitsbedingten Fehlzeiten kontinuierlich angestiegen, dennoch zeigen sich 56 Prozent der befragten Firmenvertreter noch zufrieden mit der aktuellen Fehlzeitenquote. 16 Prozent gaben sogar an, sie seien vollkommen oder sehr zufrieden mit dem Krankenstand. Andererseits ist man mit 28 Prozent in fast jedem dritten Betrieb nicht mit dem hohen Krankenstand einverstanden.
Zugleich ist sich die große Mehrheit der Befragten sicher, dass der Krankenstand auf dem jetzigen hohen Niveau bleibt: 60 Prozent haben sich in der Umfrage so geäußert. 26 Prozent äußerten sogar die Befürchtung, dass die Fehlzeitenquote in den nächsten sechs Monaten sogar weiter steigt. Nur 14 Prozent erwarten ein Absinken der Fehlzeiten.
Laut einer Statistik des Bundesverbandes der Betriebskrankenkassen vom August 2011 steigt der Krankenstand nun bereits im fünften Jahr kontinuierlich. Von Januar bis Juni 2011 lagen die monatsdurchschnittlichen Krankenstandwerte bei 4,4 Prozent, im gleichen Vorjahreszeitraum waren es 4,1 Prozent (2009: 4,1 und 2008: 4,0 Prozent). Das Krankheitsgeschehen im ersten Halbjahr zeichnet sich besonders durch die hohen Krankenstände im ersten Quartal aus. Von Januar bis März 2011 stiegen die Fehltage allein durch Atemwegserkrankungen um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr, im März sogar um 32 Prozent. Im gesamten Jahr 2010 fehlten die pflichtversicherten Arbeitnehmer krankheitsbedingt an durchschnittlich 14,8 Tagen. Im Jahr 2006 wurden mit 12,4 Tagen die geringsten Krankentage seit 30 Jahren gemeldet.
Betriebliches Gesundheitsmanagement wird wichtiger
Zugleich zeigt die Umfrage der SBK, dass Betriebliche Gesundheitsförderung aus Unternehmenssicht immer wichtiger wird. 51 Prozent der Befragten sind davon überzeugt, dass dieses Thema in den kommenden sechs Monaten an Bedeutung gewinnt. 43 Prozent glauben, dass ihr Unternehmen sich mit gleich bleibender Kraft für die gesundheitlichen Belange ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagieren wird. Nur 6 Prozent nehmen eine schwindende Bedeutung der Gesundheitsförderung in ihrem Betrieb an.
Dabei betreiben deutschlandweit zwei Drittel der Unternehmen noch kein gezieltes und koordiniertes Gesundheitsmanagement. Das hat eine 2010 veröffentlichte Umfrage der Initiative Arbeit und Gesundheit (IGA) ergeben. Der Vorrang des Tagesgeschäftes ist dafür mit 88% der Hauptgrund. In 76% der Fälle sind es auch fehlende Ressourcen.
73% der Betriebe halten andere Themen für wichtiger, in 52% der Unternehmen fehlt die Motivation der Belegschaft.
Die SBK hatte für die Befragung deutschlandweit Klein-, Mittel- und Großbetriebe aus verschiedenen Branchen angesprochen. Über 400 Fach- und Führungskräfte aus mehr als 300 Unternehmen hatten sich an der Befragung beteiligt. Gefragt wurde nach der Transparenz von Krankenkassen sowie nach der Einschätzung der Unternehmen zur Entwicklung der Fehlzeiten und der Betrieblichen Gesundheitsförderung.