Einige private Krankenversicherer "garantieren" zwar Beitragsstabilität für das kommende Jahr. Tatsächlich führen aber zahlreiche Gründe dazu, dass Gesellschaften zum Jahreswechsel ihre Beiträge erhöhen müssen. Für Bestandskunden fallen die Erhöhungen zwar in der Regel niedriger aus als für Neukunden - diese liegen aber dennoch oft im zweistelligen Prozentbereich.
Hauptkostentreiber in der privaten Krankenversicherung ist die ärztliche Behandlung, die mit bis zum 3,5-fachen Satz eines gesetzlich Versicherten zu Buche schlagen kann. Ein weiteres Problem ist die nachgewiesene Überversorgung durch Mehrfachbehandlungen und Doppeluntersuchungen zahlreicher Privatversicherter. Das ist im besten Fall lästig für den Patienten, im schlimmsten Fall sogar gefährlich. Definitiv ist es aber sehr teuer für die privaten Versicherer.
Hinzu kommt, dass die Einsteigertarife der Gesellschaften fast immer bewusst kostengünstig angesetzt werden, um attraktiv für junge und gesunde Menschen zu sein. Um die steigenden Krankheitskosten mit dem zunehmenden Alter der Versicherten abzudecken, sind überproportionale Beitragssteigerungen nötig. Auch eine zu späte Aktualisierung der so genannten "Sterbetabelle", der Kalkulationsgrundlage zur Beitragsermittlung für Privatversicherte, trägt zur Beitragssteigerung bei.
Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung bleiben von solchen unkalkulierbaren Beitragserhöhungen verschont. Ihre monatlichen Krankenversicherungsbeiträge berechnen sich prozentual aus ihrem Einkommen. Dabei spielt es keine Rolle, in welchem Alter oder Gesundheitszustand sich der Versicherte befindet. Vor allem im Alter profitieren die gesetzlich Versicherten besonders vom Solidaritätsprinzip. Sie genießen den vollen Leistungsumfang und zahlen lediglich den reduziertem Beitrag aus der Rente.
SBK-Versicherte genießen außerdem den Vorteil, im gesamten Jahr 2012 keinen Zusatzbeitrag zahlen zu müssen.