Neun von zehn Befragten gaben an, dass die Veröffentlichung der Bilanz und wichtiger Kennzahlen für gesetzliche Krankenkassen per Gesetz festgelegt werden soll. 85 Prozent nannten dafür auch einen durchaus emotionalen Grund: Sie finden es ungerecht und sehen darin eine Ungleichbehandlung, dass eine kleine GmbH per Gesetz zur Veröffentlichung der Geschäftszahlen verpflichtet ist, selbst große Kassen dieser Pflicht jedoch nicht unterliegen. Und genau wie in einem Unternehmen soll auch ein Wirtschaftsprüfer die Bilanzen prüfen und bestätigen, das fordern immerhin 82 Prozent der Befragten.
Im Sommer 2011 hatte sich die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände im Rahmen der Anhörung über das Gesetzesvorhaben ebenfalls für mehr Transparenz bei den Kassen ausgesprochen. "Mehr Transparenz über die Finanzen der Krankenkassen ermöglicht den Versicherten, sich eine Krankenkasse zu wählen, die besonders gut wirtschaftet.", heißt es unter anderem in der Stellungnahme des Verbandes. Die Bundesregierung plant, eine gesetzliche Regelung zu mehr Transparenz im neuen Versorgungsstrukturgesetz zu verankern. Sie soll spätestens für das Geschäftsjahr 2013 gelten. Die Prüfung der Jahresrechnung durch einen Wirtschaftsprüfer ist in dem Gesetz ebenfalls vorgesehen.
Die SBK hatte für die Befragung deutschlandweit Klein-, Mittel- und Großbetriebe aus verschiedenen Branchen angesprochen. Fast 500 Fach- und Führungskräfte aus mehr als 300 Unternehmen hatten sich an der Befragung beteiligt. Gefragt wurde nach der Transparenz von Krankenkassen sowie nach der Einschätzung der Unternehmen zur Entwicklung der Fehlzeiten und der Betrieblichen Gesundheitsförderung.
Die SBK veröffentlicht seit Jahren ihren Geschäftsbericht und lässt als eine von wenigen Krankenkassen ihren Jahresabschluss nach den strengen Vorschriften des HGB prüfen. Ab sofort veröffentlicht die SBK zudem Quartalsberichte mit den wichtigsten Geschäftszahlen.