Inszenierung Hanna - Rudolph
Bühne und Kostüme - Markus Boxler
Dramaturgie - Andreas Karlaganis
Mit - Jaschka Lämmert (Babsi), Ninja Reichert (Jeani), Markus Schneider (Max)
Zum Stück
»Vielleicht hast du deinen Zenit schon. Hast ihn schon lang überschritten. Denkst du dir. Hast s bloß nicht gemerkt. Hast ihn überschritten und bloß nichts gemerkt. War ein leiser Zenit, dein Zenit. Einfach scheiß leise.«
Vielleicht müsste man auch nur die Perspektive auf das eigene Leben ändern? Das allgemeine Lebensniveau als einen einzigen großen Zenit annehmen? Oder das eigene Leben als eines, das aus lauter einzelnen Zeniten besteht? Nicht länger auf den einen großen Zenit warten, der sich irgendwann vom übrigen Dasein abhebt? Babsi, Jeani und Max analysieren ihre Sehnsucht nach Nähe, die Liebe an sich, Freundschaft, Kuschel-Mikro-Systeme, ihr Dasein unter der emotionalen Armutsgrenze. Kurz: das Leben. Sie sind verzweifelte Glückssucher, immer auf Tuchfühlung mit dem anderen, um dem anderen und sich selbst einen Schritt näher zu kommen. Palmetshofer zeigt in hysterisch-komischen Wortspielen die Einsamkeit der Anfang 30er. Ist das wirklich ein Leben, das sie da führen, oder ist es nur Wohnen? Ein Wohnen unter Glas.
Zum Autor
Ewald Palmetshofer, geboren 1978 im Mühlviertel, studierte Theaterwissenschaft und Germanistik, dann Theologie und Lehramt Philosophie/Psychologie/Pädagogik in Wien. Er gewann 2005 den Retzhofer Literaturpreis mit sauschneidn. Mit wohnen. unter glas wurde er 2006 zu den Werkstatttagen ans Burgtheater Wien eingeladen. In dieser Spielzeit ist Ewald Palmetshofer Hausautor am Schauspielhaus Wien, wo wohnen. unter glas und sein neustes Stück hamlet ist tot. keine schwerkraft uraufgeführt wurden.
Zur Regisseurin
Hanna Rudolph, in Bochum geboren, studierte Schauspiel am Schauspiel-Studio Frese, später Theaterregie an der Theaterakademie in Hamburg. 2005 erhielt sie für ihre Arbeiten den Doctores-Völschau-Preis für Hamburger Regie. Inszenierungen u.a. am Schauspiel Kiel, am Staatstheater Mainz, Kampnagel Hamburg und wiederholt am Deutschen Theater Berlin (Waldstein, eingeladen zum Radikal jung-Festival, Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen).