Vor 20 Jahren wurde dieses Jazzorchester von baden-württembergischen Musikern, die in Köln studierten, gegründet. Die Leitung übernahm US-Posaunist und Namensgeber Bobby Burgess, ein starker Jazzer und begnadeter Musikpädagoge. Sein Leitspruch: "It must swing!", sagte er - und breit grinsend, seinen Kaugummi in die andere Backe schiebend, dehnte er das "swing" zu "schwing". Eine Gepflogenheit, die die deutschen Musiker nach dem Tod ihres Big-Band-Daddys vor zehn Jahren übernahmen. Aus den talentierten jungen Löwen von einst sind ausgebuffte Profis geworden, manche mit einer Professur ausgestattet (etwa der überragende Altsaxofonist Klaus Graf), und viele von ihnen leiten hochkarätige Formationen. Keiner lässt es sich nehmen, in dieser hochenergetischen Big-Band zu spielen. Es ist die reine Lust am Spielen, die sie antreibt. Die Lust am Produzieren dieser druckvollen Schallwellen im Satz, am Eintauchen ins Klangbad, am kleinen, aber feinen Solo.
Die Arrangements stammen aus den Gründerzeiten von Bobby Burgess, viele von Bill Holman, aber auch von Bandmitgliedern wie dem Pianisten Martin Schrack. Unbändige Spielfreude und höchste Präzision, Wildheit und Disziplin, Konzentration und fröhliche Gelassenheit machen die Bobby-Burgess-Big-Band-Explosion zu einer herausragenden Großformation des Jazz, die keinerlei Vergleiche zu scheuen braucht.