Bei dem auf dem Gemeinschaftsstand in Halle 5, Stand B 51, gezeigten Exponat handelt es sich um einen von weltweit noch zwei existierenden Mitter-DKW, mit dem die Partner auf das Jubiläum "50 Jahre Formel Junior" aufmerksam machen wollen. Diese Einstiegsklasse gehörte schon vor fünf Jahrzehnten neben der Formel 1 und Formel 2 zu den wichtigsten Rennserien überhaupt. Das ist noch heute so. Bei den internationalen Top-Veranstaltungen wie dem Goodwood Revival und dem Grand Prix Monaco Historique sind neben den historischen Formel 1-Klassen ebenfalls Formel Junior-Fahrzeuge zugelassen. Aber auch in Deutschland gehören die kleinen Monoposti zu den Highlights der Top-Events. So starten im Jubiläumsjahr über 40 Fahrzeuge beim 4. International Historic Grand Prix, dem JIM CLARK-REVIVAL auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg vom 24. bis 27. April 2008.
Gerhard Mitter baute etwa sechs Exemplare des hier gezeigten Formel Junior-Rennwagen für die Saison 1960. Das auf der Retro Classics 2008 in Stuttgart gezeigte Exemplar hat eine lückenloser Renngeschichte und ist sofort rennfertig. Beispielsweise war der Monoposto vom 1. bis 3. September 2006 im Formel-Junior-Rennen beim Goodwood Revival am Start. Lord of March hatte den Besitzer zu diesem einmaligen Motorsport-Spektakel eingeladen.
Gerhard Mitter wurde am 30. August 1935 im Sudetenland geboren. Er wurde bekannt als Konstrukteur und war einer der beliebtesten und erfolgreichsten Rennfahrer im Nachkriegs-Deutschland. Mitter verunglückte am 1. August 1969 tödlich auf dem Nürburgring - vor 39 Jahren.
Bereits mit 17 Jahren sammelte Gerhard Mitter seine ersten Erfolge auf einer selbst hergerichteten NSU-Rennfox. 1959 wechselte er von zwei auf vier Räder und wurde auf Anhieb Sieger im österreichischen Formel-Junior-Cup. 1960 wurde er deutscher Formel-Junior-Meister auf einer Eigenkonstruktion, dem Mitter-DKW mit einem in Eigenregie aufgebauten Dreizylinder-Zweitakt-Motor von DKW und belegte bei seinem Heimrennen auf der Stuttgarter Solitude hinter fünf Werkswagen Rang sechs als bester Privatfahrer. Sieger war der zweimalige Formel-1-Weltmeister Jim Clark.
1961/1962 triumphierte Mitter in über 40 Rennen und avancierte damit zum mit Abstand erfolgreichsten deutschen Formel-Junior-Piloten. Damit legte er den Grundstein für verschiedene Formel 1 und Formel 2-Einsätze sowie zu einem Porsche-Werksvertrag.
Um interessierten Gästen die Geschichte des Mitter-DKW und das Jubiläum "50 Jahre Formel-Junior" näher zu bringen, haben der AvD und die Veranstalter des JIM CLARK-REVIVAL Zeitzeugen dieser spannenden Rennserie Anfang der sechziger Jahre eingeladen. Am Samstag, den 15. März 2008 um 13.30 Uhr kommen die ehemaligen Formel-Junior-Piloten Kurt Ahrens, Hans-August Staussberg sowie Eberhard Mahle auf den Gemeinschaftsstand. Darüber hinaus wird Gerhard Mitter, Sohn des genialen Rennfahrers und Rennwagenbauers, erwartet.