Die Gesellschafter:innen des Mainzer Schott-Verlages haben ihre Geschäftsanteile auf die von ihnen gegründete gemeinnützige Strecker-Stiftung übertragen. Damit geht das renommierte Verlagshaus Schott nach 253 Jahren in privater Hand im Laufe des Dezembers in den Besitz der Stiftung über, die derzeit über ein Stiftungsvermögen von rund 18 Millionen Euro verfügt.
Im Interesse der Urheber:innen und der Mitarbeiterschaft wird auf diese Weise die Unabhängigkeit des Musikverlages dauerhaft gesichert. Stiftung und Verlag bleiben weiterhin selbständig aktiv. Mit der Übernahme der Geschäftsanteile durch die Strecker-Stiftung werden unternehmerische Kontinuität und das verlegerische Profil sichergestellt, sodass das traditionelle Kerngeschäft des Musikverlages, das Verlegen zeitgenössischer Musik, erhalten bleibt. Der Sitz des Schott-Verlages bleibt weiterhin das historische Patrizierhaus im Mainzer Weihergarten 5.
Mit der Firma J. Molitor Immobilien GmbH im Zusammenwirken mit der Sparkasse Rhein-Nahe wurde ein geeigneter Partner gefunden, der mit dem Verlag gemeinsam die Gesamt-Immobilie Weihergarten betreuen und Teile des Gebäudekomplexes einer neuen Nutzung zuführen wird. Der Verlagssitz kann so einer modernen und nachhaltigen Arbeitsorganisation mit mobilem Arbeiten und geringerem Flächenbedarf gerecht werden. Der Innenhof des Weihergartens soll so gestaltet werden, dass wetterunabhängig exklusive musikalische Aufführungen stattfinden können.
Vorstandsvorsitzender der Strecker-Stiftung ist Dr. Peter Hanser-Strecker, der seit über 50 Jahren der Verleger des Schott-Verlages ist. Er zieht sich aus der operativen Geschäftsführung zurück und konzentriert sich als Stiftungsvorstand auf das verlegerische Profil und die umfangreichen Aufgaben im Zusammenhang mit der Musikförderung. An seiner Seite arbeitet als weiteres Mitglied des Stiftungsvorstandes seine Tochter Saskia Osterhold, die seit vielen Jahren Prokuristin des Schott-Verlages ist. Die Geschäftsführung des Musikverlages liegt bei Denis Martin Freiberg und Dr. Thomas Sertl.
„Mit dem Übergang in das Eigentum der Stiftung ist das Fortbestehen des Verlages ebenso gesichert wie seine verlegerische Mission. Schott wird auch in Zukunft die Heimat der besten Komponisten und Komponistinnen sein und für die Ewigkeit Bestand haben. Ich bin sehr dankbar, dass alle Gesellschafter und Gesellschafterinnen diesen Weg gemeinsam beschritten haben.“ (Dr. Peter Hanser-Strecker, Verleger und Vorstandsvorsitzender der Strecker-Stiftung).
Die Strecker-Stiftung wird sich nachhaltig der Förderung von Musik, insbesondere im Bereich der Kinder- und Erwachsenenbildung, der Förderung des künstlerischen und musikwissenschaftlichen Nachwuchses sowie zukünftig verstärkt der Unterstützung von musiktherapeutischen Projekten widmen. Sie möchte vermehrt große Projekte auch in Kooperation mit anderen Stiftungen initiativ begleiten und auf diese Weise das Musikleben noch wirksamer unterstützen.
Zu den langfristigen Aufgaben, die fortgeführt werden sollen, gehört das stiftungseigene Projekt „Singen ist klasse“. Es finanziert bereits seit drei Jahren Musikunterricht in Schulklassen, in denen kein regulärer Musikunterricht stattfindet, und wurde im Sommer 2023 mit dem Deutschen Kulturförderpreis ausgezeichnet.
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