In dieser Gemengelage, in der eine proaktive parlamentarische Aufarbeitung -auch um für die Zukunft zu lernen und besser zu werden- noch nicht wirklich in Sicht ist, tauchen umfänglich geschwärzte Akten des Robert-Koch-Instituts auf. Eingeklagt nach dem Informationsfreiheitsgesetz von einem eher unbekannten Onlinemedium und sogleich Steilvorlage für alle Kritiker der damaligen Coronapolitik. Diese Kritiker wiederum sind heterogener als Impfgegner und Querdenker. Es gibt für jede der damaligen Maßnahmen gleich mehrere Seiten der Medaille, Befürworter und Kritiker. In allen Schattierungen. Und auch diejenigen, die anerkennen, dass in der Ausnahmesituation Politik und Wissenschaft ihre Rolle finden mussten, Fehler passieren können und jeder sein Bestes versucht hat, sind interessiert daran zu erfahren, wie damals in den Gremien diskutiert wurde. Karl Lauterbach hat das RKI formell für die Schwärzungen in Schutz genommen, verspricht aber zeitnah eine deutlich entschwärztere Variante. Es gilt kein weiteres Vertrauen aufs Spiel zu setzen und nicht wieder in eine Defensive zu geraten. Egal, ob die Akten wirklich zum Skandal dienen oder sich die Verdachtsmomente der Kritiker als Luftnummer entpuppen. Blockieren und Wegducken ist keine gute Idee.
Für die neue Episode 159 der Turtlezone Tiny Talks erinnern Dr. Michael Gebert und Oliver Schwartz an die Pandemiezeit und debattieren über die wichtigen Fragestellungen rund um die sogenannten „RKI Files“. Und auch der Bundesgesundheitsminister kommt in der Causa zu Wort. Waren die wissenschaftlichen Berater damals wirklich unabhängig? Welche Erwartungen hatten Politik, Medien und Bürger? 39 spannende Podcast-Minuten. Jetzt überall, wo es gute Podcasts gibt und in der Mediathek unter: https://www.turtlezone.de/tinytalks-mediathek/episode-159/
Eine Produktion von Turtle-Media aus dem Podcast-Studio Karlsruhe.