Für die Tourismusbranche und die von ihr abhängigen Wirtschaftsbereiche bringt die neue Version der Mautpläne des Bundesverkehrsministers nach Krulls Einschätzung "keinerlei substanzielle Entlastung". Krull: "Es gibt kaum einen namhaften Tourismusort im Schwarzwald, den Gäste aus Westen oder Süden erreichen könnten, ohne zumindest eine der etwa 15 Bundesstraßen in der Region nutzen zu müssen." Für die bei Franzosen und Schweizern beliebten spontanen Kurztrips sei eine Maut auf Bundesstraßen "ein viel stärkeres Hemmnis als eine Maut auf Autobahnen".
Der STG-Geschäftsführer appelliert an die Politik, auch die Umwelt- und Verkehrsbelastungen in der Region zu berücksichtigen. Durch den Ausweichverkehr auf Kreis- und Landstraßen wären insbesondere kleinere Orte und bisher eher weniger belastete ländliche Regionen betroffen.
Die wirtschaftlichen Folgen für Gastronomie, Gastgeber und tourismusnahen Bereiche seien "nicht genau vorherzusagen". Doch wie gravierend sie sein können, zeigt ein Blick in die Tourismusstatistik: 2013 machten in den statistisch erfassten Betrieben mit mehr als neun Betten im Schwarzwald 251.211 Franzosen Urlaub. Geschätzt 3,5 Mio. Franzosen kamen als Tagesreisende ohne Übernachtung in die Region. Noch deutlicher sind die Zahlen aus der Schweiz: Aus dem südlichen Nachbarland kamen 651.055 Urlauber und schätzungsweise fast 9 Mio. Tagesreisende in die Region.